Buntes Treiben zum Rundenstart in Paderborn

Mission Impossible zum Saisonauftakt 2023

Nach 1337 Tagen Abwesenheit feierte der 1. Essener CGC Blau-Gold am vergangenen Wochenende die Rückkehr in die NBV-Landesliga. In der Zwischenzeit ist viel passiert: Ein verpasster DM-Titel 2019, eine zwei Jahre lange Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie, die jeglichen Spielbetrieb verhinderte und dann im letzten Jahr der DM-Titel in Groß-Umstadt sowie der Liga-Aufstieg, für den das Team abschließend in einem Relegationsturnier bestehen musste. Auch die Mannschaft hat sich in der Zwischenzeit sehr gewandelt. Von den sechs aufgestellten Personen, die 2019 den Abstieg in Gladbeck nicht verhindern konnten, wirkte nur noch Dustin Raffler beim Ligaauftakt in Paderborn mit. Die Gründe hierfür sind unterschiedlicher Natur. Neben Abgängen sorgten auch eine anstehende Abschlussprüfung, zugespitzte Arbeitspläne und Krankheit für eine angespannte Personalsituation beim Vogelheimer Team. Ein weiteres Handicap stellt auch die Unbekanntheit der Paderborner Anlage dar. Die Blau-Goldenen kamen dort noch nie zum Einsatz und mussten die weit entfernte Anlage neu trainieren. Bis auf das Gladbecker Team kannten alle anderen Vereine die Anlage bereits aus vorherigen Spieltagen.

An viel Training war im Vorfeld nicht zu denken. Bei einer ersten Einheit konnten nicht alle Bahnen trainiert werden, was zum Verhängnis werden sollte, da der Samstag vor dem Spieltag fast komplett ins Wasser fiel. Bei Regen versuchte man nicht nur die letzten Bahnen zu verstehen sondern auch Thorsten Zazzi die komplette Anlage zu vermitteln. Keine Trainingsrunde konnte gespielt werden. An Detailarbeit war nicht zu denken. Die Mannschaft stellte sich aufgrund des Personalmangels von allein auf. Konrad und Shootingstar Jan Peithmann, Volker Bartmann, Melanie Menzel, Thorsten Zazzi sowie Dustin Raffler sollten das Unmögliche möglich machen und versuchen, die ersten Punkte einzufahren.

Widrige Starbedingungen zur ersten Runde

Die nächste Überraschung folgte am Sonntag. Es regnete nicht mehr, war dafür aber bitterkalt. Bei einer Außentemperatur von nur 3° C begann der Auftakt um 9 Uhr auf der Minigolfanlage des 1. MGC Paderborn. Die Heimmannschaft benötigte nur 147 Schläge und übernahm mit dem einzigen grünen Mannschaftsergebnis die Führung. Rainer Henseler spielte das beste Ergebnis der Paderborner, der nur 27 Schläge für seine Runde benötigte. Maurice Lipke (28) und Stephan Jütte (29) halfen dabei, den Fehlstart von Ulrich Kneer (37) auszugleichen, dessen Ergebnis aufgrund der Streicher-Regelung nicht ins Mannschaftsergebnis aufgenommen wurde. Nur drei Schläge schlechter positionierte sich das zweite westfälische Team hinter der Heimmannschaft. Der MGC Bad Salzuflen wies zwei grüne Ergebnisse auf. Markus Landwehr spielte die beste Einzelrunde und schloss seine fehlerfreie Runde mit 26 Schlägen ab. Michael Kampmann blieb knapp unter 30 Schlägen (29). Auch die Salzuflener konnten ein schwarzes Ergebnis streichen lassen (Dominik Prüßner mit einer 36). Nur zwei Schläge dahinter: Die Essener! Volker Bartmann, der an Position 2 startete, benötigte nur 28 Schläge und führte zusammen mit Jan Peithmann (29) das Essener Team an. Auch die Essener blieben nicht ohne schwarzes Rundenergebnis, das sich aber auch streichen ließ. Nur zwei Schläge hinter den Vogelheimern positionierte sich das zweite Cobigolfteam aus Hamm. Das einzige grüne Ergebnis erzielte Stefanie Tomkowitz (28), deren Mann Matthias nicht antrat. Kuntermann und Hellwig verpassten Ergebnisse unter 30 Schlägen um je einen Schlag. Lars Zornsteins 38 fand keine Berücksichtigung. Das Schlusslicht stellte das Team aus Gladbeck dar, die ohne den kurzfristig erkrankten Ex-Bundesligisten Tobias Montberg auskommen mussten. Guido Wanjeks 28 verhinderte einen größeren Abstand als fünf Schläge auf die Punkteränge.

Runde 2 – Bad Salzuflen dreht auf

Die zweite Runde gehörte den Blau-Weißen aus Bad Salzuflen. Fünf Ergebnisse unter 30! Einzig Oberschiedsrichter und Staffelleiter Matthias Schröder verpasste dies knapp (30). Niklas Schubert spielte die beste Einzelrunde des zweiten Durchlaufs und benötigte nur 25 Schläge. Salzuflens tolle Runde stürzte auch die Heimmannschaft vom Thron. Trotz Sebastian Lengelings 26 und drei weiterer grüner Ergebnisse benötigte man fünf Schläge mehr als die Bad Salzuflener. Maurice Lipkes 35 wurde gestrichen. Zwei Schläge trennten die beiden Ostwestfälischen Teams. Dahinter klaffte bereits eine größere Lücke. Mit 19 Schlägen Abstand blieben die Vogelheimer auf Platz drei (306). Dabei mussten die Essener direkt zwei schwarze Ergebnisse verkraften. Volker Bartmann spielte eine 41 und wurde gestrichen. Thorsten Zazzis spontaner Einsprung machte sich bereits in der zweiten Runde bezahlt und sparte den Essenern fünf Zähler (gewertete 36). Jan Peithmann steigerte sich sogar noch und erzielte mit einer 26 das beste Essener Ergebnis der Runde. Hinter den Essenern konnte Gladbeck einen Platz gutmachen, die mit einer guten 150er Mannschaftrunde das drittbeste Ergebnis der zweiten Runde spielten. Jungnationalspieler Ben Humann schüttelte die schwache Starterrunde ab und benötigte nur 30 Schläge für seine Runde. Die Mannschaftsleistung der Gladbecker wirkte konstanter – kein schwarzes Ergebnis. Wanjek Senior und Knoblauch spielten Ergebnisse unter 30 Schläge (29, 27). Die Hammer wiederum fanden noch nicht richtig in die Spur, waren sich aber noch einiger als die Gladbecker: eine mannschaftsweite Amplitude von nur drei Schlägen – keine Ausreißer nach unten, keine nach oben. Einzig Steffi Tomkowitz verpasste eine grüne Runde knapp (30).

Gladbeck stark, Paderborn und Bad Salzuflen mit Kopf-an-Kopf-Rennen

Für Hamm sollte die dritte Runde allerdings noch schlechter verlaufen. Ein Mannschaftsdurchschnitt von 32,6 Schlägen; erneut keine Runde unter 30 Schlägen. Lars Zornsteins 36 musste gestrichen werden. Das war zu wenig für die schön zu spielende Minigolfanlage. Mit 163 Schlägen spielten die Hammer das schlechteste Rundenergebnis und zementierten den letzten Platz. Auch die Essener schlossen nicht besser ab (157). Erste Konzentrationsschwächen machten sich bemerkbar. Volker Bartmann fand zurück in die Spur und benötigte nur 31 Schläge. Jan Peithmann hielt die Essener weiter im Spiel und erzielte erneut eine der wenigen grünen Essener Runden (28). Ein Zwei-Klassen-Unterschied wurde deutlich, da sich Gladbeck erneut steigerte (138!) und sich deutlich von den beiden letzten Teams distanzierte. Ben Humann setzte mit einer 25 ein Ausrufezeichen. Auch Eric Wanjek benötigte nur 25 Schläge. Guido Wanjek (27 Schläge) und Jan Knoblauch (28) blieben sich treu und erzielten Ergebnisse unter 30. Obenauf weiterhin die Teams aus Bad Salzuflen und Paderborn, die beide 143 Schläge benötigten. Matthias Schröder konnte mit seiner 26 überzeugen. Aber auch Dominik Prüßner (28), Detlef Klein (28) und Niklas Schubert (29) spielten tolle Runden und stärkten den Tabellenführer aus Bad Salzuflen. Die Paderborner Heimmannschaft musste drei rote Ergebnisse verkraften: Sebastian Lengelings 30 und Ulrich Kneers 32 mussten gewertet werden. Dafür konnten Stephan Jütte und Rainer Henseler beide 26er Runden verzeichnen. Auch Dieter Rach spielte weiter konstant (30, 28, 29).

Spannung an der Spitze und im Keller

Mit zwei Schlägen Rückstand starteten die Paderborner in den vierten Durchgang. Sollte den Salzuflenern der große Auswärtscoup gelingen? Die beste Runde gehörte erneut den Gladbeckern. Hierzu trug vor allem Guido Wanjek bei, der sich zum Ende noch einmal steigerte und nur 26 Schläge benötigte. Mit 110 Schlägen und einem Rundenschnitt von 27,5 Schlägen war er Spieler des Tages. Weder Ben Jumann noch Jan Knoblauch konnten grüne Ergebnisse erzielen. Dafür steigerten sich auch Klaus Hufschmidt und Richard Dahmen zum Ende hin und erzielten beide ihre ersten grünen Ergebnisse (26 und 27). Hätten die Gladbecker besser ins Turnier gefunden hätten sich die Ostwestfalen an der Spitze deutlich wärmer anziehen müssen. Im Keller ging es hochdramatisch zu. Der CGV aus Hamm konnte seine beste Mannschaftsrunde verzeichnen (153 Schläge) – wirklich überzeugend war das allerdings nicht. Hellwig, Willfroth und Tomkowitz waren sich einig und benötigten allerdings auch nur 30 Schläge. Lars Zornstein und Markus Kuntermann waren von diesem Ergebnis nicht weit entfernt (31, 32). Sollte das etwa reichen? Nach vorne ging für die Essener nach dem starken Gladbecker Finish nichts mehr und nach hinten hatte man 11 Schläge Vorsprung. Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Gleich drei schwarze Ergebnisse zogen sich durch die Essener Ergebnisliste. Bartmann blieb seiner Achterbahnfahrt treu und spielte eine 37. Melanie Menzel, die bis dahin eine gute Partie spielte (33, 30, 33), streute zu viele Fehler in ihre Runde (36). Auch Zazzi, in emsiger Dauerbetreuung seiner Frau Marion, wirkte müde (40). Zwar spielte Konrad Peithmann noch eine 29, doch die beiden Zugpferde Dustin Raffler und Peithmann junior lahmten und kamen nicht mehr richtig in Tritt (30, 33). Am Ende ergab dies eine Endrunde von 165. Damit war man einen einzigen Schlag schlechter als die Sportfreunde vom CGV Hamm und blieb punktlos. Bitter! Am oberen Ende der Tabelle überholte die Heimmannschaft noch das Team des MGC Bad Salzuflen. Paderborn profitierte von einer konstanten Mannschaftsleistung über alle Runden, mit einer geringen Amplitude von nur fünf Schlägen. Vor allem Sebastian Lendeling spielte erneut eine tolle Runde (26). Bad Salzuflens 150 war zu viel. Nur zwei grüne Ergebnisse (Dominik Prüßner und Michael Kampmann beide mit 29er Runden) sollten für die Verteidigung der Spitze nicht reichen.

Alle Ergebnisse sind unter folgendem Link zu finden: LINK (extern).

Der zweite Spieltag findet am 30. April auf der Miniaturgolfanlage in Gladbeck statt. Mit dieser Anlage haben die Essener nach dem Abstieg 2019 noch eine Rechnung offen.