Miniaturgolf-Anlage in Gladbeck

5. Ligaspieltag 2019 – Gladbeck

Eine Minigolf-Saison geht zu Ende…

Der letzte Spieltag der diesjährigen Saison führte die Akteure der Landesliga I am 4. August auf die Gladbecker Miniaturgolfanlage. Für viele Mannschaften ging es noch um wichtige Punkte. Während der KSV Baltrum seine Meisterschaftsfeier einige Stunden für die Austragung des Spieltags unterbrechen musste, konnte auch der VfB Osnabrück beruhigt aufspielen. Dem anderen, größeren Teil der Liga ging es anders: Der Abstieg in die Bezirksliga drohte.

Bad Salzuflen konnte bis zum letzten Spieltag 14 Punkte sammeln. Nur zwei Punkte dahinter befanden sich die Essener, mit ganzen 6 Punkten Vorsprung vor Gladbeck, die zu diesem Zeitpunkt abgeschlagen den letzten Platz belegten. Das letzte Ass im Gladbecker Ärmel hieß jedoch Heimspiel. Aber auch die Essener besaßen jahrelange Erfahrung auf der Gladbecker Anlage und wussten in der Vergangenheit schon häufig der Heimmannschaft das Leben schwer zu machen.

Zwei Änderungen gegenüber dem verpatzten Heimspiel gab es bei den Essenern in der Startaufstellung. Für Thorsten Zazzi und Melanie Menzel rotierten Mario Barke und die besonders motivierte Anita Stamm in die Mannschaft, die nach ihrer Nichtnominierung beim Heimspiel in Essen zeigen wollte aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Ein wichtiger Leistungsträger der letzten Jahre, der die ganze Saison gesundheitlich stark angeschlagene Winni Lüttenberg, konnte auch diesen Spieltag nicht mitwirken.

Um 9 Uhr startete die Mission: Klassenerhalt mit dem Ziel möglichst viele Punkte zu sammeln und den Letzten aus Gladbeck nicht zu weit davon ziehen zu lassen. Doch die Gladbecker spielten eine tolle erste Runde. Mit 114 Schlägen und einem 22,8er Schnitt übernahmen sie direkt die Führung. Mit Guido Wanjeks 21, Thorsten Ritzs und Jan Knoblauchs 22 konnten die Gladbecker direkt drei sehr starke Einzelrunden für sich verbuchen. Der Abstand auf den zweiten Platz betrug vier Schläge vor der Überraschungsmannschaft der Saison Osnabrück. Sven Dunker beendete seine Golfpause und startete direkt mit einer 23 – als sei er nie weg gewesen. Der bereits feststehende Meister aus Baltrum konnte den dritten Platz mit 123 Schlägen für sich beanspruchen, dank tollen Runden von Lars Zornstein (22), Markus Kuntermann (23) und Stefanie Tomkowitz (25). Die Blau-Goldenen erwischten keinen guten Start ins Turnier. 127 Schläge brauchten sie in der ersten Runde. Thomas Barke (22), Dustin Raffler (23) und die frühere Gladbeckerin Anita Stamm (24) konnten gute Runden erzielen. Eine schwache 32er Runde von Michel Zazzi musste allerdings gestrichen werden. Die weitere 30 von Mario Barke musste dann ins Endergebnis aufgenommen werden. Letzter nach der ersten Runde war der MGC aus Bad Salzuflen (131).

Eine deutliche Steigerung musste her, stand man auch mit einer schlechten Gesamtschlagzahl, die bei Punktgleichstand ausschlaggebend ist, bereits vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand: Von den 8 Schlägen Vorsprung auf Gladbeck vor dem Spieltag war nichts mehr übrig. Doch nicht alles lässt sich im Leben planen. Und manchmal ändert schon ein kurzer Anruf alles. So wie an diesem Sonntagmorgen, an dem Anita Stamm nach der ersten Runde die Information über einen Todesfall in der Familie erhält, das Turnier abbrechen muss und nicht nur den Essenern klar wird, wie unwichtig der Minigolfsport doch sein kann. Zu fünft ging es für die Essener weiter, ohne Streicher. Und siehe da: Die Essener ließen eine Trotzreaktion folgen. Günny Reinhardt, Michel Zazzi (beide je 23 Schläge), Dustin Raffler (24) und Thomas Barke mit einer starken 21. Einzig Mario Barkes 29er Runde bremste die Fünf ein wenig aus. Mit 120 Schlägen spielten sie die zweitbeste Runde und mussten sich nur den Gladbeckern geschlagen geben, die Guido Wanjeks 31 streichen konnten und mit Jan Knoblauchs 20 ein Topergebnis erzielten. Baltrum (128) und Osnabrück (126) bauten in der zweiten Runde deutlich ab, während Bad Salzuflen sich ein wenig steigern konnte (125) und den Fehlstart vergessen machen wollte.

Essen, zu diesem Zeitpunkt Dritter, wäre gerettet, sollte der dritte Platz verteidigt werden können. Doch der Abstand auf Baltrum war mit vier Schlägen sehr gering und beim Spiel ohne doppelten Boden konnte noch viel passieren. Zunächst einmal stolperte aber die bis dahin makellos spielende Heimmannschaft. 11 Schlag schlechter (127) als zuvor beendeten die Gladbecker die dritte Runde. Wanjek 31, Gründer 30, Lohe 27. Da konnten auch die guten 23er Runden von Ritz und Knoblauch nicht viel ausrichten. Sollte der 14 Schläge große Vorsprung auf Osnabrück schmilzen und der erste Platz in Gefahr geraten? Ja! Osnabrück spielte mit 121 Schlägen die zweitbeste Runde. Nur noch acht Schläge und Gladbeck wackelte in dieser Saison schon häufiger in der letzten Runde. Doch im Kampf um den wichtigen dritten Platz musste Essen einen herben Rückschlag hinnehmen. Zwar spielte Thomas Barke eine unglaublich wichtige 20 und Dustin Raffler hielt mit einer 23 seinen Schnitt, doch viel mehr Positives wies die Runde aus der Sicht der Blau-Goldenen nicht auf. Mario Barke 27, Michel Zazzi 28, Günny Reinhardt 29, Total 127. Und ausgerechnet der andere Cobigolf-Verein griff zu Hammer und Sargnagel: Mit einer 118 spielte Batrum seine bis dahin beste Runde, 10 Schläge besser als zuvor und verwies die Essener auf den gefürchteten vierten Platz. Markus Kuntermann verfehlte die perfekte Runde wie auch in Osnabrück schon denkbar knapp. Nur ein Fehlschlag an den Stäben verhinderte ganz Großes. 19 Schläge, beste Runde des Tages, Spieler der Saison! Da verlor man Lars Zornsteins gute 23 fast aus den Augen. Das Schlusslicht aus Bad Salzuflen stabilisierte sich weiter. Auch ihr Motor Julian Vernaleken, der die ganze Saison über verlässlich lief, kam in Fahrt. Seine 22 sowie die 23 von Niklas Schubert und Michael Kampmanns 24 sorgten für Auftrieb und verringerten den Abstand zu Essen auf vier Schlägen. Gladbeck 357 – Osnabrück 365 – Baltrum 369 – Essen 374 – Bad Salzuflen 378. In der Blitztabelle sah nun wie folgt aus: Baltrum (30 Punkte, 2717 Schläge), Osnabrück (18, 2818), Bad Salzuflen (14, 2833), Gladbeck (14, 2853), Essen (14, 2862). Essen brauchte nun eine gute Runde, Schützenhilfe von Osnabrück, Gladbecker oder Baltrumer Ausrutscher. Irgendetwas.

Baltrum spielte mit einer 125 zumindest keine außergewöhnlich gute Runde. Der frühere Vogelheimer Markus Kuntermann schien im Unterbewusstsein mit seinem ehemaligen Verein Mitleid zu haben und spielte eine schwache 29er Abchlussrunde. Mit 93 erzielte er trotzdem ein tolles Ergebnis an diesem Tag. Lars Zornstein, Steffi Tomkowitz und Fritz Voss, der zu seinem ersten Ligaeinsatz kam, waren sich einig und spielten alle grundsolide 24er Runden. Auch Osnabrück spielte auf einem ähnlichen Niveau die letzte Runde: 123 Schläge. Sollte das etwa für den Auswärtssieg reichen? Gladbeck hätte wohl mehr als nur ein bisschen Wackeln müssen. Das Gegenteil traf ein. Nur 108 (einhundertacht!) Schläge benötigte Gladbeck für die letzte Runde. Eine Traumrunde. Alfred Lohe 20, Guido Wanjek, nach zwei 31ern mit einer weiteren 21, Jan Knoblauch 21, Thorsten Ritz 22, Dirk Nebe 24. 21,6 im Schnitt, da konnte man über Dirk Gründers 26 beruhigt hinwegsehen. Hervorzuheben ist vor allem Knoblauchs Gesamtergebnis von 86 Schlägen auf vier Runden. 21,5er Schnitt – Chapeau! Und Essen? Die Blau-Goldenen brauchten eine 120 um mit Baltrum schlaggleich zu ziehen und sich den rettenden Punkt zu sichern. Eine Leistung wie in Runde 2, das wärs! Doch so gar nichts wollte gelingen. Mit 138 verfehlte man das Ziel deutlich. Die Leistungsträger Raffler (28) und Barke (26) enttäuschten. Michel Zazzi (29) und Mario Barke (32) belasteten das Ergebnis zusätzlich. Einzig Günny Reinhardt gelang noch eine gute Runde (23). Es überraschte nicht, dass Essen abschließend noch von Bad Salzuflen abgefangen wurde (123er Runde) und auf den letzten Platz gedrängt wurde.

Nach neun Jahren steht für die Vogelheimer der erste Abstieg der Vereinsgeschichte fest. Baltrum muss trotz deutlichem Vorsprung in der Meisterschaft in Neheim um den Aufstieg relegieren. Wir wünschen viel Erfolg! Mit dem zweiten Platz an diesem Spieltag beendet Osnabrück eine ganz tolle Saison, trotz zahlreicher Ausfälle von früheren Leistungsträgern. Durch die Überholung in der letzten Runde sprang für die Spielfreunde aus Bad Salzuflen noch ein abschließender Vorsprung vor den Tagessiegern aus Gladbeck von zwei Punkte heraus. Für Essen und Baltrum geht es bereits nächste Woche schon wieder um vieles: Die Deutschen Cobigolf-Meisterschaften werden in Essen-Stoppenberg ausgetragen.

Tabelle des Spieltags
PlatzVereinPunkteSchläge
1.BGSC Gladbeck*8465
2.VfB Osnabrück*6488
3.KSV Baltrum*4494
4.MGC Bad Salzuflen*2501
5.1. Essener CGC Blau-Gold*0512
Tabelle nach dem 5. Spieltag (5/5)
PlatzVereinPunkteSchläge
1.KSV Baltrum*342842
2.VfB Osnabrück*242941
3.MGC Bad Salzuflen*162956
4.BGSC Gladbeck*142961
5.1. Essener CGC Blau-Gold*123000

* = Heimspiel bereits ausgetragen