Turniergruppen am Kastenpass

Monta-Pokal 2022

Am 16. und 17. Juli kam es zur 46. Auflage des Vogelheimer Monta-Pokals. Das erste Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie verzichtete der 1. Essener CGC Blau-Gold auf das modifizierte Meldeverfahren. In den letzten beiden Jahren konnten die Sportlerinnen und Sportler die Auslastung der Turniertage live im Internet mitverfolgen und mit ihren Meldungen aktiv dazu beitragen, dass es zu keinen großen Menschenansammlungen gekommen ist. Nachdem seit dem letzten Jahr feststeht, dass die Deutschen Meisterschaften nicht in Essen-Vogelheim ausgerichtet werden, wurde auch auf den Freitagstermin in diesem Jahr verzichtet. Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die Teilnehmerzahlen auch ohne anstehende Meisterschaften entwickeln würden. Bei den explodierenden Spritpreisen (Diesel-Literpreis knapp unter 2 Euro) stellte sich auch die Frage, wie viele Cobigolfer aus dem Süden Deutschlands anreisen würden. Auch ärgerlich: Trotz frühzeitiger Planung und Ankündigung des Monta-Pokals beschloss ein befreundeter Verein sein Publikumsturnier auf dasselbe Datum zu legen und blieb geschlossen zuhause.

Am Schluss lag die Teilnehmendenzahl bei 63, wobei in den letzten Tagen noch zahlreiche Personen aus verschiedenen Gründen absagen mussten. Ausgeglichen waren die Turniergruppengrößen auch nicht. Mit 43 Spielerinnen und Spielern war die Sonntagsgruppe mehr als doppelt so groß wie die des Samstags. Zumindest viel Glück mit dem Wetter hatten die Golfenden: Die ganz große Hitzewelle, die für Temperaturen knapp unter 40° C sorgte, zog erst Dienstag nach dem Turnier über Deutschland. Nachdem diversen Spielern noch mit Protokollkärtchen ausgeholfen wurde konnten die ersten sieben Turniergrüppchen bei angenehmen Temperaturen etwas über 20° C an den Start gehen.

Top-Ergebnisse am ersten Tag Mangelware

Richtig gute Ergebnisse suchte man in der ersten Runde vergebens. Thomas Barke benötigte mit 23 Schlägen die wenigsten Versuche. Dustin Raffler und Stefan Seifert benötigten jeweils nur einen Schlag mehr. Erfreuliche Ergebnisse erzielten Günny Reinhardt und Melanie Menzel, die sich selbst Lügen strafte und, anders als noch nach dem Training ausgerufen, doch noch Runden unter 30 spielen konnte (beide 25). Eine Ausnahme? Mitnichten! Denn auch in Runde 2 spielte sie eine 25 und rief ein blau-goldenes Triell mit Dustin Raffler und Günny Reinhardt aus (alle mit 25 Schlägen in Runde 2). Nach einer mäßigen Starterrunde kam auch Weselaner David Pren in Tritt: 23 Schläge. Sein Mannschaftskamerad Oliver Rathjens blieb auch in Runde 2 hinter seinen Möglichkeiten (2x 28 Schläge). Nach etwa der Hälfte des Turniers und vielen hohen 20er und teilweise sogar 30er Rundenergebnissen konnte man sich als Zuschauer doch schon etwas nach fehlenden Topergebnissen sehnen. Ein verträumter Blick auf die Ergebnistafel rief bei dem einen oder anderen wahrscheinlich den Gedanken hervor: „Wo sind eigentlich die Leute, die ein tiefes 80er Endergebnis spielen können?“. Michel Zazzis traumhafte 83 vom Ligaspieltag wirkte nach. Thomas Barkes 20 sollte die Cobigolf-Romantiker kurz wachrütteln. 43 auf zwei Runden… der wird doch nicht etwa…? Nein, wird er nicht. Mit zwei weiteren 24er Runden konnte er zwar ein beachtliches Endergebnis von nur 91 Schlägen spielen. Richtige Bundesliga-Vibes verpufften allerdings schnell. Das war’s auch schon mit guten Ergebnissen am ersten Tag. Dustin Raffler erzielte mit 97 Schlägen ein deutlich schlechteres Ergebnis, rettete aber zumindest noch einen „Uhu“ (unter hundert Schläge). Stefan Seifert erzielte mit 100 Schlägen das drittbeste Ergebnis, dicht gefolgt von Melanie Menzel, die ein tolles Ergebnis von 101 spielte. Volker Bartmann konnte sein Trauma vom Ligaspieltag erfolgreich überwinden und benötigte nur 103 Schläge, genau wie Jan Knoblauch. Der Gladbecker Neu-Senior entschied sich das Herrenfeld aufzufüllen und belegte zwischenzeitlich Platz 2, knapp vor David Pren (105 Schläge).

Tag 2: Viele Top-Spieler starten ins Turnier

Rein rechnerisch lag die Wahrscheinlichkeit auf gute Ergebnisse am Sonntag höher, allein schon wegen der höheren Teilnehmerzahl. Doch auch qualitativ gingen viele gute Spieler an den Start. Allen voran natürlich Rekordspieler Michel Zazzi und Markus Kuntermann. Letzterer hatte schon mehrfach gezeigt, dass er Ergebnisse weit unter 90 Schlägen auf vier Runden spielen kann. Für weitere Bewegung in den vorderen Plätzen der vielen Kategorien könnten auch die Spielerinnen und Spieler des CGV Hamm sorgen, die allesamt Sonntag an den Start gingen. Hier waren der amtierende Monta-Pokal-Sieger Mathias Tomkowitz oder auch die starken Damen Steffi Tomkowitz und Melanie Willfroth zu nennen. Augen auf, liebe Cobigolf-Romantiker! Und es sollte nicht lange dauern, bis den Freunden der kleinen Bälle warm ums Herz wurde. Markus Kuntermann sorgte direkt für eine 20 in Runde 1. Ärgerlicherweise ließ er vor den Augen seiner angespannten Vereinskameraden noch zwei Zweier auf den beiden letzten Bahnen liegen. Tolle Ergebnisse spielten auch Steffi Tomkowitz und Konrad Peithmann, die nur 22 Schläge in der ersten Runde benötigten. Dieses Kunststück gelang auch Mario Barke, der es erneut nicht in die erste Mannschaft schaffte und seinen Sportwart wieder einen lieben Gruß zukommen ließ! Apropos Mannschaften: Mit Spannung wurde erwartet, ob Wesel erneut ein Auswärtscoup in Unterzahl gelingen würde. Nur zu viert in der Fünferwertung, also ohne Streicher, siegte man letztes Jahr. Marco Bettger musste mit starken Rückenproblemen kurzfristig absagen. Zurück zur Einzelwertung, denn auch 23er Ergebnisse gab es einige in der ersten Runde. Allen voran zeigte Shootingstar Jan Peithmann, dass der „Bonner“ immer besser mit seiner „Heimanlage“ zurecht kommt, nachdem er bereits zur Jugendkombirangliste mit 94 Schlägen für ein Ausrufezeichen sorgte. Aufgrund von fehlender Konkurrenz, die sich nicht rechtzeitig freitesten konnte, wurde er sehr spontan vor dem Turnier noch in die Alterskategorie der Herren hochgezogen. Auch Thomas Fellmann und Willi Hettrich zeigten ihr Können und benötigten nur 23 Schläge in Runde 1. Thomas Fellmann durchlebte allerdings ein Wechselbad der Gefühle, da er bereits nach der zweiten Runde eine Amplitude von 10 auf seiner Scorer-Card verkraften musste. Deutlich konstanter spielte Hettrich (24). Jan Peithmann stellte einen persönlichen Rekord in seiner noch jungen Karriere auf: nur 21 Schläge benötigte er und übernahm die Führung bei den Herren(!). Tobias Dochat sorgte bei den Herren mit einer 23er Runde für eine weitere gute Runde. Bei den Damen bahnte sich ein spannender Kampf um die Treppchenplätze an. Stefanie Tomkowitz wusste auch in der zweiten Runde mit einer 23 zu überzeugen. Übertrumpft wurde sie nur von Melanie Willfroth, die den Abstand mit ihrer 22 auf nur zwei Schläge reduzierte. Bei den Senioren spielte Marcus Rade eine 21 und katapultierte sich nach seiner 25er Starterrunde in den oberen Bereich der Tabelle. Markus Kuntermann spielte mit einer 23 das zweitbeste Ergebnis in der Kategorie und belegte mit Thomas Barke zwischenzeitlich den ersten Platz. Bei den ganz ganz erfahrenen Herren (Senioren II) spielte neben dem bereits erwähnten Hettrich vor allem Udo Sternemann eine tolle Runde. Nur 21 Schläge benötigte er für seinen Durchgang.

Die dritte Runde des zweiten Spieltags

Wie stand es eigentlich um den Hoffnungsträger Michel Zazzi und dem Vorjahressieger Mathias Tomkowitz? Beide starteten mäßig ins Turnier (27er Runden) und fanden nicht richtig in Tritt. Auch in Runde 3 sollten die Knoten nicht platzen (Tomkowitz: 27, 25, 26; Zazzi: 27, 24, 25). Allgemein musste man bei den Herren lange suchen, um gute Ergebnisse im dritten Durchgang zu finden. Einzig Lars Zornstein gelang eine 23, genau so wie seiner Frau Nicole! Der Rest der Damen schien wie die Herren eine Auszeit zu nehmen. Melanie Willfroth übernahm mit ihrer 24 hauchdünn die Führung (einen Schlag vor Stefanie Tomkowitz). Ähnlich spannend sah es nach der dritten Runde auch bei den Senioren I aus. Hier übernahm Kuntermann die alleinige Führung (23 Schläge). Ansgar Buchholz wusste bei seinem ersten Turnier in Vogelheim zu gefallen. Sein Masterplan in Form eines Papierzettels, den er stets von Bahn zu Bahn mit sich trug und fein säuberlich neben sich legte, schien aufzugehen: Nach einer stetigen Verbesserung gelang ihm in Runde 3 zusammen mit Gerno Grapengeter und Volker Urban das beste Ergebnis (22 Schläge). Für weitere tolle Ergebnisse sorgten auch Jörg Mielenz und Konrad Peithmann (beide 23). Bei den Seniorinnen ließ Anita Stamm ihre Klasse aufblitzen. Mit 22 Schlägen setzte sie sich deutlich vom restlichen Teilnehmerinnenfeld ab. In der Senioren II-Kategorie blieb Udo Sternemann seinem Mannschaftskameraden Willi Hettrich auf den Fersen und ließ ihn seinen Vorsprung nicht weiter ausbauen. Beide waren sich mit 22 Schlägen als Resultat einig; Sternemann weiterhin nur einen Schlag entfernt. Auch im Spiel um Platz 3 sollte es spannend werden. Durch seine 22er Runde schloss sich Herbert Adam dem Verfolgerfeld um Ralf van Eickelen und Joachim Pfundt an.

Viele spannende Titelkämpfe – der Schlussspurt inklusive Stechen

In der vierten Runde kam es zu spannenden Entscheidungen. Die Herren wirkten nun ausgeschlafen und läuteten zum Endspurt ein. Lars Zornstein verbesserte sich noch einmal, benötigte nur 21 Schläge und überholte mit seinem Endergebnis von 95 Schlägen Lokalmatador Raffler. Ein tolles Ergebnis, aber sollte es auch für den Sieg reichen? Nein! Denn Jan Peithmann ließ sich nicht beirren und spielte auch in der vierten Runde seinen Stiefel runter. Mit einer 23 zementierte er sein tolles Ergebnis von nur 92 Schlägen (zwei Schläge besser als noch auf der Jugendrangliste, wieder persönlicher Rekord). Nicht mehr ins Titelrennen konnte Michel Zazzi trotz furioser 21er Schlussrunde eingreifen, der aber mehr als nur Schadensbegrenzung betrieb: Uhu, 97! Moment, da war doch was… genau, es ging ins Stechen um Platz 3 gegen Dustin Raffler, das Raffler allerdings nach Bahn 1 für sich entscheiden konnte. Bei den Damen musste sich Melanie Willfroth mit Platz 2 begnügen (insgesamt 97 Schläge). Stefanie Tomkowitzes 24 reichte um Willfroth zu überholen und einen Schlag Vorsprung herauszuarbeiten. Platz 3 ging an Melanie Menzel, die ein respektables Gesamtergebnis von 101 spielte. Anders als man vielleicht erwarten konnte wurde es bei den Senioren I doch nicht mehr spannend. Kuntermann ging zwar mit nur einem Schlag Vorsprung vor Barke in die letzte Runde, doch mit seiner 20 ließ er keine Zweifel aufkommen. 20, 23, 23, 20 – 86 Schläge, mit Abstand das beste Turnierergebnis des Wochenendes. Jörg Mielenz konnte sich mit einer tollen Abschlussrunde (22) und einer Gesamtwertung von 98 Schlägen noch auf den dritten Platz hinter Barke (91 Schläge) und vor Marcus Rade (99 Schläge) kämpfen. Bei den Seniorinnen gewann Anita Stamm mit 15 Schlägen Vorsprung vor Marion Zazzi Gold. Der dritte Platz ging an Stefanie Schnickmann. Willi Hettrich konnte in der Senioren II-Kategorie seine knappe Führung ins Ziel bringen. Eine 25er Abschlussrunde reichte ihm, um sich gegen Udo Steremann durchzusetzen (94 zu 96 Schlägen). Durch eine tolle 22er Abschlussrunde hätte Ralf von Eickelen beinahe noch ins Titelrennen eingreifen können. Mit 98 Schlägen belegte er Platz 3, dicht gefolgt von Herbert Adam (101 Schläge) und Joachim Pfundt (102 Schläge).

Mannschaftswertung

Der CGV Hamm gewinnt mit seiner ersten Mannschaft den Monta-Pokal 2022 und löst damit den Vorjahressieger aus Wesel ab. In Unterbesetzung angetreten reichte es dieses Mal nicht für einen Treppchenplatz. Trotz toller zweiter Runde (95 Schläge) fehlte am Ende nur ein einziger Schlag um mit Essens zweiter Mannschaft gleich zu ziehen. Die erste Mannschaft des 1. Essener CGC Blau-Gold belegte den zweiten Platz.

Belegte den zweiten Platz in der Mannschaftswertung: Das Vogelheimer Team in der Besetzung Michel Zazzi, Jan und Konrad Peithmann, Dustin Raffler, Anita Stamm

Ein schönes Wochenende ging zuende. Wir hoffen, dass es allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern genau so viel Spaß wie den Ausrichtern gemacht hat, die sich darüber freuen würden, im nächsten Jahr wieder so viele zahlreiche Gesichter auf der Kurzbahnanlage in Essen-Vogelheim begrüßen zu dürfen.

Detaillierte Ergebnisse sind unter folgendem Link zu finden (externer Link, Bangolf Arena).