Nach dem bitterkalten aber erfolgreichen ersten Spieltag der NBV-Landesliga 2024 in Hamm durfte der 1. Essener CGC Blau-Gold am zweiten Spieltag der Saison zum BGV Backumer Tal Herten, der auf seine Minigolfanlage einlud. Nach einem vorletzten Platz in Hamm sollte für die Gastgeber ein Heimspielsieg her, wollte man einen kompletten Fehlstart vermeiden. Für die Hertener tat sich ein riesiges Problem auf, da die beiden Leistungsträger und einzigen Lichtblicke des ersten Spieltags, Kai Karpa und David Ott, nicht mitwirken konnten. Ganz andere Probleme hatte der Sportwart des Essener Teams, konnte er doch beinahe aus dem vollen Schöpfen und musste mit Melanie Menzel und Rückkehrerin Anita Stamm zwei talentierte Spielerinnen aus dem Aufgebot streichen. Für sie rutschte Michel Zazzi ins Team. Anders als am ersten Spieltag gab es kein zusätzliches Streicherergebnis, da die Jugendspielerin verhindert in der Heimat blieb. Die Vorbereitungszeit auf den Spieltag war eng bemessen. Lediglich ein Wochenende blieb den Sportlern zwischen den Spieltagen, um sich auf die Aufgabe vorzubereiten. Ähnlich wie in Hamm konnte bei angenehmen T-Shirt-Temperaturen trainiert werden. Was die Minigolfgemeinde allerdings am Sonntagmorgen zum Turnierstart erwartete, hätte viel anders nicht sein können. Hatte man sich bei der Adresse geirrt und war zu früh beim benachbarten Schwimmbad Copacabackum abgebogen? Wasser, überall nur Wasser. Ein dauerhafter Nieselregen verhinderte das nachhaltige Trocknen der Bahnen und brachte eine Kälte mit sich, die den Sportlern in die Knochen zog. Guter Rat war teuer. Der Oberschiedsrichter Matthias Schröder verlegte den Start der Partie um eine fast eine Stunde.
Runde 1: Flitschen oder nicht flitschen, das ist hier die Frage…
Nach einer Einspielzeit konnte der Spieltag mit einer fünfzigminütigen Verspätung gestartet werden. Die Außentemperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit sorgten auf der naturbelassenden Anlage für erschwerte Bedingungen und stellten den Großteil der Akteure vor Problemen. Welche Bälle soll man spielen? Wie schnell? Wohin? Und warum eigentlich? Die Bälle rutschten oder klemmten an den Banden, Verunsicherung machte sich breit. Unbeeindruckt zeigten sich die Hausherren, die in stark veränderter Formation genau wussten, was sie zu tun hatten. Norbert Ott setzte mit einer 25 ein Ausrufezeichen, dem Thomas Bahr mit einer 26 folgte. Klaus Kocks 34 konnte gestrichen werden, genau wie Joel Pichols 34. Ja, Herten versuchte es dieses Mal mit einem Jugendlichen in den eigenen Reihen und konnte ein zweites Ergebnis pro Runde streichen lassen. Am Schluss brauchten die Rot-Weißen nur 143 Schläge. Ein Mannschaftsschnitt von nur 28,6 Schlägen bei den Bedingungen? Hut ab! Die Konkurrenz konnte dem wenig entgegensetzen. Zum Ende der ersten Runde setzte der Niesel wieder ein. Sollte man nun das Wasser wegflitschen? Oder würde sich die Wassermenge dadurch nur weiter verteilen? Der Oberschiedsrichter unterbrach die Partie für 30 Minuten. Danach ging es weiter. Elf Schläge schlechter positionierte sich der 1. Essener CGC Blau-Gold auf Platz 2. Dirk Mühling erzielte mit einer 29 das beste Ergebnis der Runde. Jan Peithmanns 34 musste gestrichen werden. Der CGV Hamm belegte nach der ersten Runde den dritten Platz, fünf Schläge hinter Blau-Gold. Das Team musste eine 37 von Max Koslowski verkraften, nachdem Lars Zornsteins 40 gestrichen werden musste. Der Rest des Teams spielte 30 (Johannes Vosschulte, Markus Kuntermann) und 31. Ein ähnliches Bild zeichnete sich auch beim MGC Bad Salzuflen ab. Eine 40 wurde gestrichen (Marko Depke), eine 38 musste gewertet werden (Niklas Schubert). Das beste Ergebnis erzielte Markus Landwehr mit einer 31. Die Runden des restlichen Teams waren größtenteils ein wenig schlechter als die der Sportfreunde aus Hamm, weshalb Bad Salzuflen mit 166 Schlägen auf Platz 4 lag. Zu wenig für die Langbahnexperten aus Ostwestfalen! Einen Fehlstart erwischte auch der 1. MGC Rheinhausen. Auch hier musste eine 40 gestrichen werden (Edgar Holtz). Allerdings gelang nur Bert König eine „rote Runde“ mit 30 Schlägen. Der Rest war pechschwarz. Zweimal 37 und zweimal 39 ergeben bereits nach der ersten Runde einen Abstand von ganzen 16 Schlägen auf den vorletzten Platz.
Runde 2: Gastgeber marschieren weiter
Die Rundenergebnisse wurden in Durchgang 2 tendenziell schlechter. Die Heimmannschaft verschlechterte sich um 9 Schläge (152 Schläge). Erneut wurden die Ergebnisse von Joel Pichol (37) und Klaus Kocks (33) gestrichen. Dieses Mal blieben die Topergebnisse von Ott und Bahr aus, die mit ihren 31 bzw. 30 Schlägen trotzdem Ergebnisse spielten, über die sich die anderen Mannschaften gefreut hätten. Das beste Ergebnis für die Hertener erzielte Philipp Lange im zweiten Durchgang, der nur 28 Schläge benötigte. Auch Essen verschlechterte sich um sieben Schläge gegenüber der ersten Runde. Dustin Raffler fand nicht ins Turnier. Seine 35 musste gestrichen werden. Michel Zazzi spielte mit einer 30 die beste Essener Runde. Nicht weit entfernt waren Konrad Peithmann und Dirk Mühling (beide mit 31er Runden). Die Vogelheimer konnten den Vorsprung auf den Cobigolf-Verein aus Hamm auf acht Zähler ausbauen. Zwar spielte dieses Mal niemand eine 40, doch gute Ergebnisse blieben die Hammer im zweiten Durchgang schuldig. Johannes Vosschulte musste nach einer schwachen ersten Rundenhälfte mit nur einem Ass noch zwei 4er verkraften, sodass seine 36 am Schluss gestrichen werden musste. Einzig Max Koslowski sorgte mit seiner 31 für Entlastung. Die Ergebnisse beflügelten vermutlich den MGC Bad Salzuflen, die mit einer 160er Mannschaftsrunde das zweitbeste Ergebnis spielten und den Abstand zu den Hammern auf nur drei Zählern reduzieren konnten. Dabei musste eine der beiden 36er Runden von Detlef Klein und Marko Depke gewertet werden. Markus Landwehr zeigte sein Können und brauchte knapp 10 Schläge weniger für seine Runde (27 Schläge). Niklas Schubert verbesserte sich gegenüber seiner ersten Runde und konnte das zweitbeste Einzelergebnis für sich verzeichnen (31). Und was machte Rheinhausen? Die Duisburger steigerten sich! Nur noch eine 40 wurde gespielt, die gestrichen werden konnte. Doch die restlichen Ergebnisse lösten keine Freudensprünge aus: Mit den Ergebnissen 33, 34, 34, 35, 35 benötigte das sympathische Team 171 Schläge. Der vierte Platz war zur Halbzeit wieder bereits 27 Schläge entfernt. Das Szenario ähnelte dem des ersten Spieltags in Hamm. Rheinhausen musste in die Spur finden, wollte man noch wichtige Punkte sammeln.
Runde 3: Temperaturen rauf, Ergebnisse runter
In der dritten Runde konnte das erste Mal ohne Feuchtigkeit auf den Bahnen gespielt werden. Die Wolkendecke brach auf, die Sonne schien. Gute Bedingungen für gute Ergebnisse. Und diese ließen nicht lange auf sich warten. Die Heimmannschaft spielte wie in der ersten Runde eine 143. Gleich vier grüne Ergebnisse konnte das Team aus Herten für sich verzeichnen. Thomas Bahr brauchte genau wie Klaus Kocks und Philipp Lange 29 Schläge. Markus Allmüller verbesserte sich ein weiteres Mal und benötigte nur 26 Schläge für die 18 Bahnen. Gestrichen werden musste Norbert Otts 30 – ein Fingerzeig an die anderen Vereine – sowie Joel Pichols 38. Nur drei Schläge schlechter war der 1. Essener CGC Blau-Gold! Konrad Peithmann, gewohnt unaufgeregt, benötigte nur 28 Schläge, genau wie Dustin Raffler, der zur Abwechslung auch mal ein paar Löcher auf Anhieb traf. Die beiden Urvogelheimer Michel Zazzi und Günny Reinhardt waren mit je 29 Schlägen nur minimal schlechter und konnten zum guten Gesamtergebnis beitragen. Auch Dirk Mühling und Jan Peithmann waren sich mit 32 Schlägen einig, von denen ein Ergebnis gestrichen werden konnte. Auf den Tabellenführer aus Herten waren es zur finalen Runde bereits 23 Schläge Abstand. Musste man sich nach hinten Sorgen machen? Die Verfolger aus Hamm spielten nur minimal schlechter und benötigten drei Schläge mehr (149). Lars Zornsteins Ergebnis (36) musste erneut gestrichen werden. Dafür spielte das Hammer Damen-Dreamteam Melanie Willfroth eine 28 und Stefanie Tomkowitz eine 29. Für den zweiten Platz fehlten den Hammern noch neun Schläge. Dicht im Nacken saßen die Ostwestfalen aus Bad Salzuflen. Hier zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab, nur zwei Schläge trennten die beiden Mannschaften zur letzten Runde, da Niklas Schubert sich ein weiteres Mal steigern konnte und eine tolle 27 spielte. Auch Markus Landwehr (29) und Detlef Klein (29) steuerten gute Ergebnisse bei. Michael Kampmanns 36 konnte getrost gestrichen werden. Zum zweiten Mal steigerte sich auch das Team aus Duisburg. Mit 159 Schlägen verlor man allerdings zum dritten Mal an Boden. Dabei wussten Frederik Holtz (28 Schläge!) und Beate König (dito!) absolut zu überzeugen! Mit einem Abstand von 38 Schlägen vor der letzten Runde verabschiedete sich allerdings vermutlich die letzte Hoffnung auf Punkte.
Runde 4: Gerangel um Podestplätze 2 und 3
Das beste Mannschaftsrundenergebnis behielten sich die Hertener für die letzte Runde auf. Mit nur 132 Schlägen und einem Rundenschnitt von 26,4 Schlägen beendeten sie ihren Start-Ziel-Sieg gloreich. Thomas Bahr gelang eine 24. Auch Maike Pichol spielte eine starke 25er Abschlussrunde. Markus Allmüllers 31 wurde gestrichen. Auch die 41 von Joel Pichol wurde gestrichen, der von Runde zu Runde immer weniger Gelegenheit hatte, sich durch sein künstliches Assgebrüll, an schweren Bahnen wie Bahn 3, Aufmerksamkeit zu verschaffen. Blau-Gold Essen konnte an die tollen Leistungen der letzten Runde nicht mehr anschließen. Wie in Hamm schien am Schluss die Kraft zu fehlen. Günny Reinhardt spielte vorne weg eine 36, welche gestrichen werden konnte. Michel Zazzi verschlechterte sich um 3, Konrad Peithmann um 4 und Dustin Raffler sogar um 5 Schläge. Jan Peithmann setzte alle Hebel in Bewegung und versuchte den Karren aus den Dreck zu ziehen. Mit sieben Assen auf den letzten 9 Bahnen tat er sein Bestes. Am Schluss konnte seine 28 die desolate Mannschaftsrunde (157) nicht retten. Essen stand zum Abschuss bereit und Hamm nutzte seine Chance. Angeführt durch Melanie Willfroths 26 folgten drei weitere grüne 29er Runden (Max Koslowski, Lars Zornstein, Markus Kuntermann). Stefanie Tomkowitzes 33 konnte gestrichen werden. Drei Schläge Vorsprung konnten auf Essen herausgearbeitet werden. Sollte der MGC aus Bad Salzuflen auch an den Essenern vorbeiziehen? Niklas Schubert und Detlef Klein zeigten mit ihren 28er Runden das Potenzial, das in dieser Mannschaft steckt. Der Rest konnte nach dem langen Tag allerdings nicht über sich hinauswachsen. Zwar konnte den Essenern neun Schläge abgenommen werden, am Schluss sollten allerdings noch weitere vier Schläge fehlen, um auch von dem Essener Ausrutscher profitieren zu können. Auch Rheinhausen baute zur letzten Runde noch einmal ab. 171 Schläge waren es unter dem Strich. Günter Drostels 42 wurde gestrichen. Rüdiger Ziels 36 sowie Beate Königs 38 mussten mit aufgenommen werden. Frederik Holtz und Bert Königs konnten mit ihren 31 und 32 nur Schadensbegrenzung betreiben. Am Schluss fehlten ganze 62 Schläge zum Anschlusspünktchen.
Aussicht auf den dritten Spieltag der NBV-Landesliga 2024
Nach dem Hertener Heimsieg werden die Karten um die vorderen Ränge neu gemischt. Auf dem ersten Platz liegt der CGV Hamm mit 14 Punkten. Die Blau-Goldenen aus Vogelheim liegen auf dem zweiten Platz, punktgleich mit Backumer Tal Herten (jeweils 10 Punkte). Auf dem vorletzten Platz liegt der MGC Bad Salzuflen mit 6 Punkten, der sich sicherlich mehr von dem zweiten Spieltag erhofft hat, doch stets das Handicap der weiten Anreisen zu den Austragungsorten besitzt und sich nur schwer optimal vorbereiten kann. Punktlos auf dem letzten Platz liegt derzeit der 1. MGC Rheinhausen, zu dem es am nächsten Spieltag am 26. Mai geht. Dort benötigen die Duisburger möglichst viele Punkte, um noch eine reale Chance auf den Klassenerhalt haben zu können.
Alle Ergebnisse zum aktuellen Spieltag sind hier zu finden: LINK (extern).