Mannschaft des 1. Essener CGC Blau-Gold zum Auftakt der NBV-Landesliga 2024

Landesliga – 1. Spieltag: Hamm – Zieht euch warm an!

Nach dramatischem Finish in der letzten Saison, bei dem der 1. Essener CGC Blau-Gold einen Abstieg in die Bezirksliga in letzter Sekunde abwenden konnte, führte der erste Spieltag der neuen Saison nach Hamm. Die Anlage an der Ahse ist in der nahen Vergangenheit ein gutes Pflaster für die Vogelheimer gewesen. Hier konnten in der vorherigen Saison wichtige Punkte gesammelt werden. Im Sommer konnte zudem die Herren-Silbermedaille bei den Deutschen Cobigolfmeisterschaften erlangt werden, bei dem das Team sogar die Lokalmatadoren hinter sich lassen konnte. Sollte der nächste Coup gelingen? Ein Wörtchen mitzureden hatten neben den starken Hammer Damen auch die Teams aus Herten, Bad Salzuflen und Duisburg-Rheinhausen.

Technisches Foulspiel?

Oberschiedsrichter Dirk Mühling, der zur neuen Saison von Hamm nach Essen wechselte, konnte das Turnier wie geplant um 9 Uhr beginnen lassen. Gestartet wurde ganz klassisch an Bahn 1. Keine Spielgruppe, egal ob Mannschaftsspieler oder Einzelspieler, musste zum „Kanonenstart“ an einer anderen Bahn anfangen. So viel Zeit musste dann doch sein. Zumal die dutzenden „Spielenden hinten dran“, anders als in der vor Wochen bereits losgetretenden Diskussion angeführt, ausblieben. Die erste Spielpaarung, eine Zweiergruppe, welcher der Ur-Vogelheimer Günny Reinhardt angehörte, könnte zunächst für Verwirrung gesorgt haben. Am Tag zuvor wurde die Spielreihenfolge der Mannschaften ausgelost: Bad Salzuflen – Rheinhausen – Essen – Hamm – Herten. Und nun ein Essener in Gruppe 1? Sollte dem Oschi hier bereits ein Fehler in der noch jungen Saison unterlaufen sein? Sollte es sich rächen, dass kein Staffelleiter gefunden werden konnte, der für Recht und Ordnung sorgen würde? Vielleicht tat sich der Oschi auch aufgrund der bitterkalten Außentemperaturen von wenigen Grad im einstelligen Bereich schwer? Mitnichten! Essen nutzte eine Regeländerung, welche Mannschaften, die mindestens einen Jugendlichen (m/w/d) oder einen Schüler (m/w/d) aufstellen, erlaubt, einen weiteren Streicher zu nutzen. Wer nachzählte stellte fest, dass sieben Essener auf dem Platz standen. Neben Dirk Mühling kam nämlich auch Wiebke Peithmann zu ihrem ersten Ligaeinsatz für die Essener.

Runde 1 – Kopf-an-Kopf-an-Kopf-Rennen

Wie erwartet starteten die Hammer gut ins Turnier. Besonders zu überzeugen wusste Markus „Pep“ Kuntermann, der nur 37 Schläge für die anspruchsvolle Langcobigolf-Anlage benötigte. Doch auch Frank Störmer und Melanie Willfroth trugen mit ihren 38er Runden zum guten Start bei. Die Deutsche Vizemeisterin Stefanie Tomkowitz war noch nicht im Flow und benötigte 43 Schläge. Hamm konnte die Führung allerdings nicht für sich alleine verbuchen, denn auch die Sportfreunde aus Bad Salzuflen, die bereits letztes Jahr wichtige Erkenntnisse sammeln konnten und zu überzeugen wussten, benötigten 192 Schläge. Während Michael Kampmanns Ergebnis gestrichen wurde (43 Schläge), konnte Matthias Schröder sogar eine 36 erzielen. Getragen wurde das Mannschaftsergebnis auch durch drei 38er Runden (von Detlef Klein, Marko Depke, Niklas Schubert). Essen komplettierte den Dreikampf um die Spitze, denn auch sie benötigten wie die beiden anderen Teams im Schnitt nur 38,2 Schläge für die 18 Bahnen. Die Taktik der Essener war klar: Den doppelten Streicher gibt es nur auf dem Papier. Wiebke soll Spaß am Spiel komplett ohne Konkurrenz haben. Zu unerfahren ist noch die junge Mitspielerin, um einen nachhaltigen Einfluss auf das Essener Spiel haben zu können, gleichwohl sie am Trainingstag zuvor bereits ihr Talent aufblitzen lassen konnte. So wunderte sich niemand über das Streicherergebnis. Mit ihr wurde auch das Ergebnis des zweiten Neuzugangs gestrichen (Dirk Mühling mit einer 43). Besonders zu überzeugen wusste Günny Reinhardt, der nur 37 Schläge benötigte. Auch Jan und Konrad Peithmann konnten das Ergebnis mit ihren 38er Runden stabilisieren. Hinter dem führenden Dreigestirn kam erstmal lange Zeit nichts. Die Zweitvertretung des BGV Backumer Tal Herten belegte mit bereits 21 Schlägen Abstand den vierten Platz. Während eine 51 gestrichen werden konnte, musste das Team eine weitere 51 ins Ergebnis mitnehmen (Klaus Kocks und Harald Weiß). Kai Karpas 36 und David Otts 39 verhinderten Schlimmeres. Die Aufsteiger aus Duisburg-Rheinhausen legten einen klassischen Fehlstart hin. Mit 239 Schlägen bzw. einem Mannschaftsschnitt von 47,8 Schlägen landete das Team auf dem letzten Platz. Einziger Lichtblick war Beate Königs 43. Alle anderen Ergebnisse waren in den hohen 40ern, niedrigen 50ern angesiedelt. Da musste mehr kommen, sollte Duisburg kein Debakel erleben wollen.

Hausherren steigern sich zur 2. Runde, Essen hält mit

Der CGV steigerte sich deutlich zur zweiten Runde und setzte sich vom Dreigestirn der ersten Runde ab (183 Schläge). Es herrschte Einigkeit, denn jeder Spielende verbesserte sich um einige Schläge. Einzig Markus Kuntermann erzielte wieder eine 37. Ein gutes Ergebnis, das nichts kaputt macht. Auch Johannes Vosschulte und Frank Störmer benötigten 37 Schläge. Die beste Runde erzielte allerdings die amtierende Deutsche Meisterin und neue CGV-Sportwartin Melanie Willfroth mit 34 Schlägen. Da kamen die Essener nicht ran, die erneut 192 Schläge für den zweiten Durchgang benötigten. Dustin Raffler (35 Schläge) und Jan Peithmann (37 Schläge) steigerten sich gegenüber der ersten Runde. Das Highlight der Runde setzte allerdings Wiebke Peithmann, deren Einsatz sich bereits in der zweiten Runde auszahlte. Sie konnte mit ihrer tollen 41er Runde das Ergebnis ihres eigenen Vaters Konrad (44) sowie Melanie Menzels 45 streichen. Einfach klasse! Das Team aus Ostwestfalen konnte nicht an die gute erste Runde anschließen. 197 Schläge benötigte der MGC Bad Salzuflen, trotz Markus Landwehrs toller 33. Einzig Matthias Schröder konnte noch ein Ergebnis unter 40 Schlägen erzielen. Hamm lag nun 9 Schläge vor Essen, das wiederum nur 5 Schläge vor Bad Salzuflen lag. Konnte Herten die Lücke verringern? Nein, denn das Team um David Ott verschlechterte sich um einen weiteren Schlag und benötigte 214 Schläge. Die Zweiklassengesellschaft innerhalb des Teams hielt weiter an. Während Kai Karpa (39) und David Ott (37) grundsolide weiterspielten, waren weitere gute Ergebnisse Mangelware. Klaus Kocks Ergebnis musste erneut gestrichen werden. Während sich Harald Weiß verbesserte, erwischte es Markus Allmüller diese Runde (49). Noch düsterer sah es für den 1. MGC Rheinhausen aus, der sich auch um einen Schlag verschlechterten (240). Den auf der Anlage unerfahrenen Duisburgern gelang keine Runde unter 45 Schlägen. Der Abstand zur Halbzeit auf einen Punkteplatz betrug bereits 52 Schläge. Am einsetzenden Regen lag es vermutlich nicht. Die Unterbrechung dauerte nur fünf Minuten. Danach sollte es trocken bleiben.

Führungswechsel nach Runde 3!

Drei tolle blau-goldene Runden sorgten für einen Führungswechsel! Günny Reinhardt benötigte genau wie Melanie Menzel nur 34 Schläge. Dustin Raffler steigerte sich gegenüber der ersten Runde noch einmal um vier Schläge (31). Dirk Mühlings Ergebnis wurde gestrichen (41). Essens Plan ging auf und je nach Auslegung konnte Wiebke mit ihrer 40 erneut zum Teamergebnis beitragen (Konrad auch mit 40 Schlägen). Hamm konnte das vorgegebene Tempo nicht aufnehmen. Besonders Frank Störmer erwischte eine schlechte Runde (46) und musste gestrichen werden. Die besten Runden spielten Johannes Vosschulte und Stefanie Tomkowitz (je 36). Auch Bad Salzuflen trat auf der Stelle. Mit 196 Schlägen konnte man keinen Boden gut machen. Marko Depkes 52 konnte zwar gestrichen werden, trotzdem mussten Michael Kampmanns und Detlef Kleins 40 gewertet werden. Einzig Markus Landwehr wusste erneut zu überzeugen: wieder „tief“ (34 Schläge). Beim BGV Backumer Tal Herten konnte sich Maike Pichol deutlich verbessern und erzielte mit einer 37 ein rotes Ergebnis. Kai Karpa und der ehemalige Deutsche Cobigolfmeister David Ott, der sich 2006 auf der gleichen Anlage krönte, waren nun warm gespielt. Während Ott 34 Schläge benötigte, konnte Karpa noch einen weiteren Schlag einsparen (33). Der Rest des Teams fand nicht ins Turnier. Zwar verbesserte sich auch Klaus Kocks (40), doch Markus Allmüller baute weiter ab und benötigte 53 Schläge, die gestrichen werden konnten. Ein Platz auf dem Treppchen sollte bei einem Rückstand von 34 Schlägen wohl nicht mehr möglich sein. Sollte denn etwas Zählbares für Duisburg noch möglich sein? Wohl eher nicht. Ganze 90 Schläge war der Abstand auf Herten bereits nach dem dritten Durchgang groß. Zwar konnte Rheinhausen 10 Schläge gegenüber der zweiten Runde einsparen, doch weiterhin war keine Runde im tiefen 40er, geschweige denn im 30er Ergebnisbereich zu sehen. Rüdiger Ziels und Edgar Holtz 44er zählten zu den besten Ergebnissen der Ruhrpottler.

CGV nutzt blau-goldene Müdigkeit

33, 33, 36, 37, 38 – wo nahm Hamm am späten Nachmittag noch diese Kraft her? Besonders Vosschulte zeigte erneut sein Können. Stefanie Tomkowitz gelang es sich von Runde zu Runde zu steigern und benötigte wie Vosschulte nur 33 Schläge. Frank Störmers 42 konnte gestrichen werden. Sollte Essen ein erster Auswärtssieg in Hamm gelingen? Bereits nach den ersten beiden Spielenden Günny Reinhardt und Wiebke Peithmann war es ein Spiel ohne Netz und doppeltem Boden, da beide 53 Schläge benötigten. Essen sollte keine zweite Traumrunde gelingen. Mit 195 Schlägen konnte die Spitze nicht verteidigt werden. Dirk Mühling (37) und Dustin Raffler (35) konnten noch gute Runden abrufen. Und dahinter wurde es noch einmal verdammt knapp! Denn wie Hamm setzte der MGC Bad Salzuflen zum Endspurt an. Den Ostwestfalen gelang zum Abschluss die beste Mannschaftsrunde des Tages (175 Schläge). Detlef Klein, Niklas Schubert und Markus Landwehr benötigten je nur 35 Schläge. Ein noch besseres Ergebnis gelang Matthias Schröder mit 32 Schlägen. Mit 741 Schlägen bleiben 8 Punkte zuhause in Hamm. Essen belegte Platz 2 (755 Schläge), knapp vor dem MGC aus Bad Salzuflen (760 Schläge), der sich gegenüber des letzten Jahres um 16 Schläge verbessern konnte. Eine Lernkurve, die sich sehen lasen kann. Viel zu jubeln hatte der BGV Backumer Tal Herten an diesem Tag nicht, auch wenn Kai Karpa mit seinen Gesten die zuhause gebliebenen Zuschauermengen versuchte zu animieren. Er benötigte zum Abschluss nur 34 Schläge. David Ott steigerte sich ein drittes Mal und spielte eine traumhafte 31. Paradox: Während das Team abgeschlagen auf dem vierten Platz landete, stellen die Hertener mit David Ott und Kai Karpa zwei der drei besten Spielenden des Tages. Der 1. MGC Rheinhausen war nach dem langen Tag vermutlich erleichtert, als der Spieltag vorbei war. Unter dem Schlussstrich standen 940 Schläge; fast 200 Schläge mehr als die Gastgeber aus Hamm benötigten.

Alle Ergebnisse sind hier zu finden: Link (extern)

Ausblick auf den 2. Spieltag

Der zweite Spieltag der NBV Landesliga 2024 führt die fünf Teams auf die schöne Minigolfanlage ins Backumer Tal nach Herten. Auf der Anlage neben dem Schwimmbad werden sich die Gastgeber aller Voraussicht nach deutlich anders aufstellen und präsentieren. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich die anderen Minigolfspezialisten aus Bad Salzuflen auf der Anlage schlagen werden. Das Tabellenschlusslicht aus Duisburg muss den ersten Spieltag so schnell es geht vergessen und in die Spur finden. Mit einem Schlagdefizit von über 120 Schlägen zählen nun Punkte noch mehr als sonst.