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Heimspiel – oder auch: Herzlich Willkommen zur Zazzi-Show

Nach dem erfolgreichen Start in die Bezirksliga mit neun Punkten aus zwei Spieltagen hatte der 1. Essener CGC Blau-Gold am vergangenen Sonntag die Gelegenheit mit einem Sieg im Heimspiel die Tabellenführung zu übernehmen. Nach zwei Jahren ohne Ligaspielverkehr freute man sich darauf sich endlich wieder Zuhause messen zu dürfen. Anders als noch am Spieltag zuvor konnte Essen wieder auf einen breiteren Kader zurückgreifen. Neben Volker Bartmann, der bereits am ersten Spieltag Bezirksligaluft schnuppern konnte, standen erstmals auch Anita Stamm und Thorsten Zazzi für ihren Einsatz bereit. Mario Barke und Melanie Menzel setzten aus.

Nachdem sich die Anlage die ganze Woche über bei sommerlichen Temperaturen präsentierte, legten die Blau-Goldenen großen Wert auf frühe Trainingsrunden am Samstag, um an materialkritischen Bahnen, wie dem Tunnel, dem Germanenpott, der Doppelwelle und der Doppeldüse, auch für die ersten beiden Runden perfekt vorbereitet zu sein. Während das Abschlusstraining Erkenntnisse bezüglich des Feintunings ergab, mussten schwere Entscheidungen hinsichtlich der Mannschaftsaufstellung getroffen werden. Die Rundenergebnisse waren teilweise nur mäßig. Einzig Michel Zazzi konnte überzeugen und deutete Großes an. Mit Thorsten Zazzi und Günny Reinhardt traf es zwei Ur-Vogelheimer, die auf der Bank Platz nehmen mussten. Für viele Teilnehmer der Bezirksligastaffel sollte es das erste Cobigolfturnier sein, weshalb im Vorfeld auf die speziellen Regeln des Systems eingegangen wurde (beispielsweise das richtige Spiegeln an der Krone). Unvorbereitet war allerdings niemand. Vor allem die Sportfreunde aus Bottrop und Rheinhausen nutzen das schöne Wetter der vorherigen Tage und Wochen für den eigenen Matchplan.

Essen mit Schönheitsfehlern, enges Rennen um folgende Plätze

Am Sonntag um 9 Uhr ging es los und eine gewisse Anspannung war den Essenern zum Auftakt anzumerken. Auch nach zwei Spieltagen ließen sich die anderen Teams nur schwer einschätzen und in der angestrebten Aufstellung spielten die Blau-Goldenen noch nie zusammen. Volker Bartmann benötigte 34 Schläge für seine Runde. Auch Anita Stamm ließ mit ihrer 27 etwas Luft nach oben. Einzig Dustin Raffler gab mit seiner 23 die Marschrichtung vor. Am Schluss sollte eine 126er Mannschaftsrunde den ersten Platz bedeuten. Auf Platz 2 folgten schlaggleich die Teams aus Epe und Bottrop mit 9 Schlägen Abstand nach vorne. Wie auch am ersten Spieltag erwischte Peter Vielhauer einen eher mäßigen Start ins Turnier (34 Schläge) und stellte den Streicher für die Eper dar. Andre Appelmann wiederum zeigte, dass er auch mit fremden Systemen gut zurecht kommt und spielte mit einer 25 die beste Runde für die Blau-Weißen. Für den VfM erzielten Andreas Lammers und Elvira Hellmich gute Runden (24 und 25 Schläge). Gleichzeitig mussten allerdings die beiden 30er Runden von Kevin Lammers und Markus Scherkenbach ausgeglichen werden. Mit nur zwei Schlägen Abstand positionierte sich Rheinhausen auf Platz 4 (137 Schläge). Frederik Holtz und Heinz Prybil erzielten für die Duisburger die besten Ergebnisse (25 und 26 Schläge). Weitere zwei Zähler hinter den Duisburgern belegten die Sportfreunde aus Wanne-Eickel den letzten Platz nach der ersten Runde. Während Chris Kougioumtzidis 35er Runde gestrichen wurde, mussten Nick Eberles 30 und Andreas Senkes 31 in das Endergebnis einbezogen werden. Bedanken konnten sich die Mitspieler bei Oberschiedsrichter Ralf Sawartowski und Arno Schimanski, die mit 23 bzw. 26 Schlägen die besten Ergebnisse erzielen konnten.

Runde 2 und die Maschine startet

Mit der zweiten Runde legten die Hausherren den Schalter um und erzielten eine traumhafte 113er Mannschaftsrunde (22,6er Mannschaftsschnitt). Wer denkt, dass Anita Stamms 23, oder die beiden 22er Runden von Jan und Konrad Peithmann gute Runden darstellten hat prinzipiell Recht. Doch Michel Zazzi schloss nahzu nahtlos an den Trainingsergebnissen des Vortags an und erzielte mit einer 19 ein fast perfektes Ergebnis. Einzig der Ball am Käfig musste eingelocht werden. 19 Schläge mehr als Blau-Gold benötigte Wanne-Eickel, die das zweitbeste Rundenergebnis erzielten und Anschluss an die Spitzengruppe um Platz 2 hielten. Ralf Sawartowski erzielte mit einer 24 das beste Ergebnis für die Rot-Weißen. Auch Nick Eberle verbesserte sich um fünf Zähler deutlich (25 Schläge). Mit den 132 Schlägen kletterte das Team auf Platz 4 und überholte Rheinhausen, die mit einer gespielten 142 deutlich hinter ihren Möglichkeiten blieben. Gleich drei Runden über 30 Schläge mussten mit ins Endergebnis genommen werden, nachdem Rüdiger Ziels 37 gestrichen werden durfte. Dass die Duisburger den Anschluss nicht komplett aus den Augen verlierten (Abstand auf Wanne-Eickels viertem Platz: 8 Schläge) war Edgar Holtz zu verdanken, der eine starke 23er Runde erzielte. Auf Platz 3 mit nur einem Schlag Vorsprung auf Wanne-Eickel lag der 1. MGC Epe. Das Münsterländer Team benötigte erneut 135 Schläge für die Runde. Andre Appelmann verbesserte sich um einen Schlag und benötigte nur 24 Versuche für seine Runde. Das Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 2 konnten die Bottroper in der zweiten Runde für sich entscheiden. Mit ihren 133 Schlägen konnten sie einen Vorsprung von zwei Schlägen aufbauen. Karl-Heinz Heidemann und Andreas Lammers erspielten 25er Runden, die sich zu Markus Scherkenbachs und Uwe Hellmichs 26er einreihten.

Erneute Demonstration der Essener zementiert ersten Platz

Die spielfreudigen Essener waren in ihrem Element und benötigten in der dritten Runde wieder nur 113 Schläge. Zwar steigerte sich Konrad Peithmann ein weiteres Mal und benötigte nur noch 21 Schläge, doch im Fokus stand erneut Michel Zazzi, der zum zweiten Mal eine 19 aufs Eternit zauberte. Und wieder verpasste er die perfekte Runde nur um einen Schlag. Dieses Mal durchkreuzte das Waschbecken alle Träume. Doch wer die Makel sucht übersieht schnell welch sensationelle Leistungen der junge Mann innerhalb kürzester Zeit abrief. Die 38er Doppelrunde kann vor allem als Fingerzeig für all die Materialspieler und Ballenthusiasten gewertet werden, die jedem Trend hinterherrennen und die Container vor lauter Bälle nicht mehr sehen. Zazzis Balldepot mag nicht das umfangreichste sein; er wählt seine Bälle aber mit Bedacht, kennt jegliche Eigenschaften und beherrscht diese aus dem Effeff – selten gewordene aber sehr wichtige Eigenschaften eines guten Bahnengolfers. Der Abstand der Essenern auf Platz 2 betrug bereits 54 Schläge. Was tat sich hinter den Blau-Goldenen? Einiges! Wanne-Eickel konnte erneut einen Platz gut machen und überholte Bottrop. Mit nur einem Schlag Rückstand saßen diese den Rot-Weißen allerdings im Nacken. Beide Teams ließen in der dritten Runde top Ergebnisse vermissen. Wanne-Eickel erzielte die etwas besseren Einzelrunden, musste allerdings auch Herbert Ottos 30 werten lassen, nachdem Andreas Senkes 31 gestrichen wurde. Mit einer Amplitude von 3 spielte Bottrop zwar konschtanter (wie Jogi L. sagen würde), aber eben nicht gut. Markus Scherkenbach und Elvira Hellmich erzielten 29er, Uwe Hellmich eine 28er Runde. Wanne-Eickel 406, Bottrop 407 und Epe? 408! Andre Appelmann hielt den Kahn auf Kurs und spielte seine beste Runde (22). Der Rest des Eper Teams überzeugte in der dritten Runde nicht (28, 29, 29, 30). Wollten die Eper mehr Punkte mitnehmen musste eine Leistungssteigerung oder Ausrutscher der Konkurrenz her! Die beste Runde der Verfolger spielte Rheinhausen (132 Schläge). Das Duisburger Team musste allerdings die Altlasten der zweiten Runde abbauen, hielt sich mit insgesamt 411 Zählern aber noch in Schlagweite.

68 Schläge Vorsprung, dahinter „Drama, baby, Drama!“

Mit einer 117 erzielten die Essener im vierten Abschnitt erneut eine sehr gute Mannschaftsrunde. Freudestrahlend konnte der erste Platz mit einem Vorsprung von sage und schreibe 68 Schlägen eingetütet werden. Acht Punkte mehr auf dem Konto, Tabellenführung, was will man mehr? Einzig Volker Bartmann konnte sich nicht über sein persönliches Ergebnis freuen und hatte einen absolut gebrauchten Tag. Mit Kreislaufproblemen konnte der angereiste Hesse zu keiner Zeit an die tollen Ergebnisse des Vortags anknüpfen, freute sich aber mit dem Team über die Mannschaftsleistung. Wie kam es zu der 117? Durch eine sehr konstante Mannschaftsleistung, mit einer geringen Amplitude von zwei Schlägen (Raffler 23, Stamm und Jan Peithmann 25)… wäre da nicht Michel Zazzi gewesen, der mit einer 20 erneut für Furore sorgte. Ohne es genau zu wissen, dürfte er diverse Rekorde an diesem Wochenende gebrochen haben: beste Doppelrunde (38), beste Dreierrunde (58), beste Viererrunde (83). Eine königliche Leistung zeigte der King of Vogelheim auch mit vier Assen an der Krone. Epe setzte zum angekündigten Endspurt an und spielte mit Rheinhausen die besten Verfolgerrunden des Tages (129 Schläge). Sollte das Ergebnis den Eper Minigolfern für Platz 2 reichen? Jein, da Wanne-Eickel mit 131 auch ihre beste Mannschaftsrunde abrief. Am Schluss kam es zur Punkteteilung auf Platz 2 zwischen den beiden Minigolfvereinen (beide 537 Schläge). Ein ganz bitteres Ende mussten die Bottroper verkraften, die zwei Runden lang auf dem zweiten Platz ausharrten, um schlussendlich eine punktlose Heimreise antreten zu müssen. Zu schwach war die letzte Runde mit 143 Schlägen. Das Team erzielte nur eine Runde unter 28 Schlägen (Karl-Heinz Heidemann mit einer 27). Dass die Rheinhausener nicht mit leeren Händen nach Hause fuhren (Platz 4, zwei Punkte), lag vor allem an Heinz Pribyl, der mit einer 22 endlich den Knoten platzen ließ. Auch Günter Drostels 24 trug zu der guten Runde bei.

Heimspiel gewonnen!
Von links nach rechts: Spike, Volker Bartmann, Anita Stamm, Dustin Raffler, Konrad und Jan Peithmann, King of Vogelheim

Für die Bahnengolfenden geht es am 12. Juni in Duisburg-Rheinhausen weiter. Am Töppersee wartet dann eine Abteilung 2 Anlage auf die Bezirksligsten, die allerdings auf Beton anstelle von Eternit gebaut wurde.