Jan Peithmann an der Bahn 14

Auswärtscoup im Eper „Hexenkessel“

Ein Auswärtsspiel, das seinem Namen gerecht wird, stand in der Bezirksliga III an. Die ganze Liga ist mit Teams aus dem Ruhrgebiet bestückt. Die ganze Liga? Nein! Eine kleine Stadt aus dem Münsterland hört nicht auf, auf Punktejagd zu gehen und lud zum zweiten Spieltag ein. Wie bereits in Bottrop stand in Gronau Minigolf auf dem Programm. Gronau? Genau, gespielt wurde nur einen Minigolfballwurf von der niederländischen Grenze entfernt.

Verhexter Start ins Wochenende

Für die Essener, die mit einem zweiten Platz in Bottrop stark in die Liga gestartet sind, stand der Spieltag unter keinem guten Stern. Ein Mannschaftstraining vor dem Spieltagwochenende konnte aufgrund der Feiertage nicht angetreten werden. Menzel, Bartmann und Stamm meldeten sich für den Spieltag ab. Da musste schon mal durchgezählt werden: Eine Mannschaft mit sechs Personen sollte man wohl trotzdem aufstellen können, wenn nichts dazwischen kommen würde. Doch es kam wie es kommen musste. Samstagnachts wurde Mario Barke kurzfristig betrieblich eingespannt. Schichtende? Wenn Mario den Betrieb gerettet hat und tausende Tonnen Kohle wieder verladen werden können. Es musste umdisponiert werden, da mit Mario auch der Fahrer ausfiel. Nach einigen Telefonaten wurde kurzerhand Ersatz gefunden, der nichts mit dem Sport am Hut hat und sich trotzdem spontan für eine 180 km Fahrt zur Verfügung stellte. Franky war schon am Samstag der Mann des Wochenendes! In Epe angekommen fehlte es an einem Spieler, an etwa 3 Stunden Trainingszeit und einem Gepäckstück. Es war wie verhext! Dazu passte auch das Publikum auf und über der Minigolfanlage. Hunderte Krähen beäugten die Bahnengolfenden aus den Baumkronen heraus und kommentierten lautstark jeden Schlag. Mario Barke schaffte es dann erst am späten Nachmittag auf die Anlage, über 12 Stunden bereits wach, nach schweißtreibender Arbeit und langer Autofahrt. Der Vorbereitungstag hätte nicht unvorteilhafter ausfallen können. Zumindest schmeckte die Currywurst auf der Anlage.

Schwächerer Eper Start ausreichend

Der Sonntag startete für die Blau-Goldenen deutlich besser. Um lange Autofahrten zu vermeiden übernachtete man im Landhotel Elkemann in Ahaus. Ausgeruht, gestärkt und mit einer vorsichtigen Erwartungshaltung konnte der Tag nur besser verlaufen. Einen ersten Teilerfolg konnte bereits zu Beginn verzeichnet werden. Niemand leistete sich den vom Schiedsgericht bei der Ansprache angemahnten Fauxpas, durch den mit Flatterband und Sitzbänken abgesperrten Bereich zu laufen, um an Bahn 1 zu gelangen. Und ja, die Erwartungshaltung war zu Beginn wirklich gering. Auf Wunsch des ausrichtenden Vereins blieb die großräumige Anlage geschlossen. Bei gutem Wetter starteten die fünf Vereine um 9 Uhr bei angenehmen Temperaturen auf die erste Runde. Mit 154 Schlägen erwischte die Heimmannschaft, die dieses Mal vollzählig und ohne fiktive Mannschaftsspieler antreten konnte, einen eher mäßigen Start ins Turnier. Während Andre Appelmann bei seinem „zweiten Heimspiel“ direkt eine 27 spielte, fand Peter Vielhauer mit 42 Schlägen nicht ins Turnier. Auch die 36 von Markus Wehmeyer trübte das Ergebnis. Auf dem zweiten Platz wähnten sich die Rot-Weißen aus Wanne-Eickel und – siehe da! – die Cobigolfer aus Essen-Vogelheim, beide mit nur einem Schlag Rückstand auf den ersten Platz. Beide Teams zeigten eine sehr konstante Mannschaftsleistung, mit einigen Ausreißern nach unten (Nick Eberle für Wanne-Eickel mit 28 Schlägen; Michel Zazzi (28 Schläge), Jan Peithmann (29 Schläge) für Blau-Gold). Bereits 16 Schläge dahinter positionierte sich der 1. MGC Rheinhausen auf Platz 4, die eine noch konstantere Leistung an den Tag legten (Amplitude 2). Das Team um Oberschiedsrichter Uwe Grüning verpasste allerdings auch Ergebnisse unter 33 Schlägen. Mit einem Schnitt von 35,2 Schlägen belegte die Bottroper Zweitbesetzung den letzten Platz nach der ersten Runde.

Epe zieht Tempo an, Rheinhausen holt auf

Dass es die Hausherren (und -damen) besser können bewies man bereits in der zweiten Runde. Mit einer Verbesserung von 15 Schlägen sicherte man sich den ersten Platz deutlich. Vor allem Peter Vielhauer konnte seine Leistung um 12 Schläge (30) steigern! Von einer 31er Streicherrunde (Wilfried van der Wals) konnten die anderen Teams nur träumen. Andre Appelmann benötigte wie Richard Mönning nur 26 Schläge. Auch Laura Appelmann traf aus allen Lagen (27 Schläge). Der 1. Essener CGC benötigte sechs Schläge mehr als in der ersten Runde. Zwar konnten sich Dustin Raffler und Youngster Jan Peithmann steigern (29 und 28 Schläge), doch mussten ähnlich wie vom ersten Spieltag bereits bekannt zwei hohe Ergebnisse verkraftet werden (38 und 41), von dem das „bessere“ Ergebnis in die Mannschaftswertung aufgenommen werden musste. Trotzdem konnte man mit der Leistung und einem Vorsprung von vier Schlägen den zweiten Platz übernehmen, da Wanne-Eickel mit ähnlichen Problemen kämpfte. Während Nick Eberle sein tolles Ergebnis von 28 Schlägen wiederholte, verschlechterte sich der Rest der Mannschaft um mindestens einen Schlag gegenüber der ersten Runde, so dass am Schluss 165 Schläge und damit das schlechteste Mannschaftsergebnis der zweiten Runde zu Buche stand. Rheinhausen auf der anderen Seite gelang es, das zweitbeste Ergebnis zu erzielen (152 Schläge) und egalisierte den Abstand auf Platz 3 fast komplett (3 Schläge). Während Dennis Mau und Edgar Holtz nur 28 Schläge benötigten, wurden drei weitere tiefe 30er Runden erzielt. Profitieren konnte man vor allem von der Streicherregelung, da Rüdiger Ziels 48 nicht in die Mannschaftswertung aufgenommen werden mussten. Auch die Bottroper steigerten sich deutlich und verbesserten sich um 16 Schläge. Uwe Hellmich ragte mit seiner 27 heraus.

Wer macht das Rennen um Platz 2?

Mit 148 Schlägen konnte der 1. MGC Epe nicht an die Leistung seiner vorherigen Runde anknüpfen. Nichtsdestotrotz sollte der Abstand auf Platz 2 nach der dritten Runde bereits 37 Schläge betragen. Der Heimsieg war nur noch eine Frage der Zeit. Die Qualität der Mannschaft erkannte man erneut an dem geringen Streicherergebnis von 32 Schlägen. Eine Teamrunde von 150 Schlägen schien eine Schallmauer für die auswärtigen Teams darzustellen. Wie bereits in der ersten Runde teilten sich Essen und Wanne-Eickel Platz 2. Das Kopf-an-Kopf-Rennen wurde vor allem dadurch befeuert, dass die Leistung der Essener Runde für Runde schlechter wurde (155, 161, 162 Schläge), während Wanne-Eickel den Ausrutscher der zweiten Runde abzufedern vermochte (158 Schläge). Die Essener enttäuschten und erzielten keine „grüne“ Runde unter 30 Schlägen. Auf der anderen Seite pushten Herbert Ottos und Ralf Sawartowskis 28er Runden, sowie Nick Eberles 30 das rot-weiße Team deutlich. Die Frage der Runde lautete, ob Rheinhausen nach der stärkeren zweiten Runde noch in den Kampf um die Treppchenplätze eingreifen konnte. In der Tat konnte der Abstand auf die punktgleichen Zweitplatzierten auf nur noch vier Zähler verringert werden. Erneut konnte man sich auf nur ein schlechtes Ergebnis im Team verlassen: Uwe Grünings 42 wurde gestrichten. Mit Dennis Mau und Heinz Prybil benötigten zwei Duisburger nur 30 Schläge. Jürgen Mau schaffte es die Runde mit nur 29 Schlägen zu beenden. Mit dem Schlusslicht musste sich Bottrop weiter begnügen. Doch Obacht! Erneut konnte sich das Team steigern und benötigte nur noch 155 Schläge für die Runde. Erzielte man in der ersten Runde nur Ergebnisse um 36 Schläge, lag der (Mannschafts-!)Schnitt bereits nur noch bei 31 Schlägen. Sollte nach dem zweitbesten Rundenergebnis für die Bottroper noch etwas zählbares herausspringen?

Eper Heimsieg, Dramatik um Platz 2 und 4

Wenig überraschend aber um so überragender konnte die Eper Heimmannschaft den Tagessieg und 8 Punkte in der letzten Runde einfahren. Mit 137 Schlägen spielten die Eper zudem das tagesbeste Rundenergebnis. Bei vier Ergebnissen unter 30 konnte die Konkurrenz neidisch werden. Andre Appelmann und Richard Mönning einigten sich wie bereits in Runde 2 auf 26 Schlägen. Auch Peter Vielhauer überzeugte mit 27 Schlägen. Einen Schlag mehr benötigte Wilfried van der Wals. Markus Wehmeyer steuerte mit 31 Schlägen das Streichergebnis bei. Während Epe den Start-Ziel-Sieg mit einem Vorsprung von 49 Schlägen feiern konnte, boten die restliche Platzierungen viel Dramatik. Sollte Essen eine Sensation gelingen und mit 6 Punkten nach Hause fahren? Eine Leistungssteigerung musste her, ähnlich wie es in Bottrop schon der Fall war. Und in der Tat: Mit 155 Schlägen konnte man sich um 7 Schläge verbessern. Erneut blieben die Cobigolfer Ergebnisse unter 30 Schlägen schuldig. Günny Reinhardt, der mit einer 41 und 42 zuvor zwei Streichergebnisse zu verzeichnen hatte, steuerte mit einer 30 ein ganz wichtiges Ergebnis bei! Auch Raffler und Zazzi verpassten grüne Ergebnisse knapp (30 und 31 Schläge). Auch beide „Peithmänner“ benötigten nur 32 Schläge. Sollte das reichen? Nein. Leider nicht. Wanne-Eickel legte eine Schippe drauf und übertraf sich mit 149 Schlägen selbst. Vor allem Tim Emmendörffer sprang über seinen eigenen Schatten und benötigte nur 28 Schläge. Auch Nick Eberle konnte seine bis dahin bereits tolle Leistung steigern und krönte sein Ergebnis mit einer 27. Am Schluss betrug der Abstand auf Platz 3 zwar nur sechs Schläge. Schlechte Laune wollte bei den Blau-Goldenen aufgrund der chaotischen Zustände vom Vortag allerdings nicht aufkommen. Für eine kleine Sensation sorgte auch der VfM Bottrop, der auf der Zielgeraden noch den letzten Platz verlassen konnte und Rheinhausen überholte. Während die Bottroper erneut über sich hinauswuchsen und nur 145 Schläge für die Mannschaftsrunde benötigten, baute das Duisburger Team ab (163 Schläge). Mit drei 30er Runden (Kevin Lammers, Uwe Hellmich, Elvira Hellmich), sowie einer 28 (Andreas Lammers) und einer 27 (Karl-Heinz Heidemann) wurde die Bottroper Aufholjagd mit zwei Punkten belohnt. Um Haaresbreite hätten die Vogelheimer noch leiden müssen. Am Schluss betrug der Abstand zwischen Platz 3 und 4 lediglich drei Schläge.

Alle vier punktenden Mannschaften konnten sich aus ihrer Perspektive und dem Turnierverlauf über ihre Teilerfolge freuen. Zum Fauxpas kam es dann allerdings doch noch: Freudetrunken übersah die Wanne-Eickeler Mannschaft scheinbar, dass das Turnier noch gar nicht beendet war, als man sich lautstark auf der Bahn 15 zum Mannschaftsfoto positionierte. Dies könnte für die Einzelspieler an Bahn 16, etwa zweieinhalb Meter weiter weg, doch etwas störend gewesen sein…

Ein toller dritter Platz sprang für die Essener am 2. Spieltag der Bezirksliga 2022 heraus.
Von links nach rechts: Jan Peithmann, Günny Reinhardt, Konrad Peithmann, Mario Barke, Michel Zazzi und Dustin Raffler

Viele der Spielerinnen und Spieler betreten beim dritten Ligaspiel Mitte Mai Neuland, wenn der 1. Essener CGC Blau-Gold zu seinem Heimspiel auf der Kurzcobigolfanlage in Essen-Vogelheim am Lichtenhorst lädt. Die Essener, die nach dem zweiten Spieltag nur einen Punkt hinter den führenden Teams aus Epe und Bottrop sind, haben dann die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen.