Spieler der DM 2019

Deutsche Meisterschaften 2019 – Essen-Stoppenberg

Herrenmannschaft ist Vize-Meister! Dustin Raffler gewinnt Gold, Melanie Menzel Silber, Jan Peithmann Bronze!

Nicht einmal zwei Wochen lagen zwischen dem ersten Ligaabstieg der Vereinsgeschichte und dem Saisonhighlight, den Deutschen Cobigolf-Meisterschaften 2019 für die Blau-Goldenen aus Vogelheim. Als Herrenmannschaftsmeister des Vorjahres galt es sich schnell von dem Schock zu erholen und vielleicht einen Coup zu landen. Der Gegner war niemand geringeres als der Landesligameister KSV Baltrum, welcher die Essener dieses Jahr mehrmals, darunter sogar zweimal auf der eigenen Anlage, besiegt hatte. Ein Vorteil sollte hier vielleicht die Anlage darstellen: Die zweite Cobigolf-Anlage in Essen-Stoppenberg, auf der die Blau-Goldenen ihre Erfolgsgeschichte der jüngeren Vereinsgeschichte 2012 mit dem Titel starteten. Doch auch die Herrenmannschaft des BGV Bergisch Land um den Bahnenrekordhalter Lutz Wierum und den ehemaligen Stoppenberger Jan van Eickelen wollten ein Wort mitreden. Dem Team aus Grötzingen wurden im Vorfeld eher Außenseiter-Chancen eingeräumt.

Der Mitglieder-Boom der letzten Monate ermöglichte es den Vogelheimern sogar die jahrelang erfolgreiche KSV-Damenmannschaft herausfordern zu können. Marlene Tietz und Marion Borgert ergänzten Melanie Menzel und Anita Stamm, das Duo der letzten Jahre.

Bei den Senioren-Mannschaften stellte sich die Frage wie gut die Waldshuter Meistermannschaft zu dritt und ohne Streichergebnis abschneiden würde. Castrop und Sulzfeld lauerten und witterten ihre große Chance.

Auch die Einzelwertungen wiesen im Vorfeld der Meisterschaften einige interessante Konstellationen auf. Allen voran natürlich die Herrenwertung, die in den letzten vier Jahren abwechselnd von Thomas Barke und Dustin Raffler gewonnen wurde. Doch auch Mathias Tomkowitz, der sich auf dem Monta-Pokal nur gänzlich knapp geschlagen geben musste und eine bärenstarke Ligasaison spielte, musste man genau wie den Vorjahresdritten Tobias Dochat und Uli Hürter sowie Landeskaderspieler Rene Dejoks auf dem Radar haben. Bei den Damen sollte auch dieses Jahr wieder Steffi Tomkowitz als klare Favoritin an den Start gehen, doch wie in den letzten Jahren musste der Weg zum Titel über Melanie Menzel gehen. Die Seniorenwertung las sich wie das Who-is-Who des Sports: Markus Kuntermann, Ralf Schmidt-Hess, Lutz Wierum, Gerno Grapengeter, Jörg Mielenz und viele andere tolle Bahnengolfer sollten sich um den Titel duellieren. Bei den Seniorinnen forderte Stefanie Schnickmann niemand geringeren als die frisch gekürte Europamannschaftsmeisterin Nicole Warnecke heraus. In der Senioren-II-Wertung musste der Vorjahressieger (da noch Senioren I) Jürgen Summ beweisen ob er auf einer ihm fremden Anlagen gegenüber Spielern wie Willi Hettrich und Udo Sternemann bestehen könne.

Nach der offiziellen Eröffnung am Mittwoch, den 14. August, an dem der Stoppenberger Bürgermeister Jelinek den Eröffnungsschlag an Bahn 18 im ersten Versuch versenkte, startete das Turnier am Donnerstag um 8.00 Uhr. Doch bereits nach 10 Minuten musste das Schiedsgericht eingreifen: Die schlechten Wetterprognosen erwiesen sich als wahr. Eine kurze Regenunterbrechnung sorgte für trainingsfremde Gegebenheiten, hatte es in den Tagen vorher doch meist nur spät nachmittags geregnet. Am ersten Turniertag sollte es noch zu vier weiteren Regenunterbrechungen kommen. Die vielen Unterbrechungen und die hohe Teilnehmerzahl (92 Spieler!) verlangten einen Spielabbruch um 19 Uhr, so dass Freitag und Samstag jeweils mit einem Kanonenstart begonnen wurden musste.

Schüler- und Jugendwertung

Einen deutlichen Sieg konnte Max Hartkorn vom CGC Blau-Gelb Grötzingen für sich verbuchen. Mit einem tollen 32,9er Schnitt auf 10 Runden konnte er Felix Mönning (Rauschenberg) auf Platz 2 veweisen. Neuling Lucas Rastetter (Grötzingen) konnte die Bronze-Medaille gewinnen.

In der Jugendwertung lieferten sich Jan van Eickelen (Bergisch Land) und Matti Linker (Rauschenberg) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Während van Eickelen direkt die Führung übernahm und nach zwei Runden bereits 6 Schlag Vorsprung hatte, konnte Linker immer wieder erfolgreich Nadelstiche setzen und Jan in den Runden 3 und 6 durch tolle Runden (24, 26) 10 Schläge abnehmen. Nach Runde 7: Gleichstand! Jan van Eickelen wirkte über das gesamte Turnier betrachtet allerdings minimal konstanter: So benötigte er nur zweimal über 30 Schläge für die 18 Bahnen (Linker: viermal). Mit von der Partie war auch Jan Peithmann, der eine respektable erste Großveranstaltung spielte. Nachdem er einen absolut konstanten ersten Tag spielte (4x 33) konnte er auf den letzten drei regulären Runden seinen Schnitt deutlich verbessern (29, 30, 28!). Die Nervosität war den jungen Akteuren in der Finalrunde deutlich anzumerken. Ein letzter Angriff von Matti Linker, der drei Schläge zurücklag, konnte von Jan van Eickelen nur knapp verteidigt werden (30 zu 32 Schlägen). Gold mit nur einem Schlag Vorsprung geht somit an Jan van Eickelen nach Bergisch Land, gefolgt von Matti Linker aus Rauschenberg und Jan Peithmann (Blau-Gold Essen).

Hanna Schmidt gewinnt für Rauschenberg die „Jugend weiblich“-Wertung. Aufgrund mangelnder Mitstreiterinnen wurde sie bei den Damen einsortiert und durfte neun Runden lang Luft bei den Großen schnuppern.

Damen- und Herrenwertung

Stefanie Tomkowitz (Baltrum) konnte den Titel in der Damenwertung erfolgreich verteidigen. Doch lange Zeit sah es für die Herausforderin Melanie Menzel (Blau-Gold Essen) nicht schlecht aus: Während nach den ersten vier gespielten Runden noch Gleichstand herrschte, konnte Menzel nach Runde 5 die Führung übernehmen. Doch Tomkowitz sollte das Tempo erhöhen. Mit einem tollen 26,8er Schnitt auf den letzten fünf Runden kippte der Rückstand schnell. Am Ende sollte eine Schlagdifferenz von 17 Schlägen die Meisterschaft entscheiden. Im Spiel um Platz 3 duellierten sich lange Zeit Nicole Zornstein (Baltrum) und Neuling Marlene Tietz (Blau-Gold Essen). Obwohl der Abstand nach fünf Runden bereits 11 Schläge betrug, kämpfte sich Marlene Tietz zurück ins Rennen. Der Rückstand schmolz auf nur drei Schläge. Die achte Runde, die aufgrund von Verzögerungen erst am Samstagmorgen ausgetragen wurde, sollte jedoch eine Vorentscheidung darstellen. Mit einer 40 verabschiedete sich Tietz aus dem Treppchen-Rennen, Nicole Zornstein konnte ihre Durststrecke beenden und mit einer 30 den Abstand auf Tietz deutlich ausbauen. Zwar fand die Herausforderin schnell wieder Anschluss (Runde 9: 29 Schläge!), doch am Ende sollte es nicht für den Einzug ins Finale reichen. Die Bronzemedaille ging somit an Nicole Zornstein vom KSV Baltrum.

Einen Start-Ziel-Sieg erwischte Dustin Raffler (Blau-Gold Essen) in der Herrenkategorie. Raffler nutzte vor allem den mäßigen Start des restlichen Herrenfeldes ins Turnier: Seiner 25er Startrunde konnte niemand etwas entgegensetzen. Kein anderer Spieler konnte weniger als 28 Schläge für sich verbuchen. Vorjahressieger Thomas Barke (Blau-Gold Essen) traf es mit 31 Schlägen besonders hart. Doch Neu-Senior Barke, dessen letzte Deutsche Meisterschaft bei den Herren anstand und die Senioren beim Assindiapokal mit 96 Schlägen auf 4 Runden schwindelig spielte, schüttelte sich und ließ auf die schwache Runde eine beachtliche 24 folgen. Zur dritten Runde konnte er sich ein weiteres mal steigern (23). Doch der Vorjahressieger sollte trotz des tollen Ergebnisses drei Schläge verlieren: Raffler mit Bahnrekord in Runde 3 (20 Schläge). Einen gebrauchten Tag durchlebte Mitspieler Mathias Tomkowitz, der auf die beiden bereits nach drei Runden 21 bzw. 14 Schläge Rückstand hatte. Nach vier Runden stellte sich ein Dreiklassenbild ein: Vorne weg spielte Raffler, dessen Vorsprung nach den ersten vier Runden bereits neun Schläge vor Thomas Barke betrug (95 zu 104). Dahinter positionierte sich der Rest (angefangen bei ganzen sechs Schläge Entfernung), angeführt von Uli Hürter (Bad Godesberg, 110 Schläge), der 2018 das Finale im Stechen verpasste. Zur fünften Runde konnte Hürter den Abstand auf Barke auf drei Schläge verringern. Näher sollte er sich Barke allerdings nicht mehr nähern können und wurde zwischenzeitlich zur neunten Runde von Assindiapokalsieger Rene Dejoks eingeholt. Sollte Hürter das Finale erneut verpassen? Nein! Durch eine 26 in Runde 9 überholte er Dejoks gänzlich knapp (zwei Schläge). Mit einem Abstand von 15 Schlägen gewinnt Raffler die Goldmedaille bei den Herren vor Thomas Barke. Uli Hürter darf sich über die Bronzemedaille freuen.

Seniorinnen- und Senioren-I-Wertung

Lange Zeit sah es in der Seniorinnen-I-Wertung nach einer Sensation aus. Stefanie Schnickmann erwischte einen Traumstart ins Turnier und benötigte für die ersten vier Runden nur 105 Schläge! Die Europamannschaftsmeisterin Nicole Warnecke lag 7 Schläge zurück auf Platz 2, gefolgt von Ehefrau Jenifer Warnecke. Zur sechsten Runde wendete sich allerdings das Blatt. Während Schnickmann bereits in Runde 5 Lehrgeld zahlen musste und vier Schläge abgab, übernahm Nicole Warnecke mit einer tollen 24 in Runde 6 die Führung. Schnickmann strauchelte in Runde 7 und 8 (33 und 32 Schläge) und die zweite Warnecke bereitete die Überholung vor: Nur noch zwei Schlag trennten die beiden Spielerinnen nach Runde 8. Doch Runde 9 gehörte wieder Schnickmann (27 zu 30 Schläge). In der Finalrunde verkleinerte sich nochmal der Vorsprung, Silber war ihr allerdings sicher. Das Siegerbild sah genau wie ein Jahr zuvor in Grötzingen aus: Nicole Warnecke gewinnt die Seniorinnen-Wertung, vor Steffi Schnickmann und Jenifer Warnecke.

Bei den Senioren war das Teilnehmerfeld mit 25 Spielern am größten. Doch trotzdem schaffte es Markus Kuntermann seine hervorragende Saison auch auf den Deutschen Meisterschaften zu unterstreichen. Von Anfang an dominierte er seine Kategorie nach Belieben. Auch schlechtes Wetter schien ihn nicht stoppen zu können. Einer 44er Doppelrunde zum Start ließ er eine 23 folgen. 67 Schläge nach drei Runden. Einsame Spitze! Am Freitag allerdings bekam die makellose Bilanz Risse. Mit einer 29 startete Kuntermann Tag 2. Ralf Schmidt-Hess konnte sich auf zwei Schläge heranspielen (24). Positiv überraschen konnte auch Karsten Hein, der mit 103 Schlägen nach Runde 4 den dritten Platz belegte und sich den beiden Überfliegern anschließen durfte. Auch in der fünften Runde konnte Kuntermann nicht an die tollen Ergebnisse des Vortags anschließen (27 Schläge) und konnte von Glück sprechen, dass Ralf Schmidt-Hess die Vorlage nicht nutzte (30 Schläge). Mit einer 24 und 23 in den Runden 6 und 7 vergrößerte Kuntermann seinen Vorsprung auf Hein, der Schmidt-Hess zwischenzeitlich überholte, auf 7 Schläge. Die achte Runde, die Samstag morgens ausgetragen wurde, sollte das Ende von Heins Höhenflug bedeuten. Eine schwache 36 warf ihn aus dem Titelrennen. Seinen Platz nahm Gerno Grapengeter ein, nur einen Schlag hinter Schmidt-Hess. Zur Finalrunde egalisierte er den Abstand. Die beiden Verfolger mussten allerdings einsehen, dass Kuntermanns 14 Schläge Vorsprung nicht mehr einzuholen war. Der Vorsprung vergrößerte sich sogar noch um zwei weitere Schläge! Seine großartige Leistung belohnt sich Kuntermann mit der Goldmedaille, vor Schmidt-Hess, der einen vier Schläge Vorsprung auf den Bronzemedaillengewinner Grapengeter herausspielen konnte.

Seniorinnen- und Senioren-II-Wertung

Der MGC Felderbachtal kann stolz auf seine Damen sein, die zweimal Edelmetall mit nach Hause bringen. Veronika Dietzel gewinnt mit 22 Schlägen Vorsprung vor Petra Schüngel (Assindia Essen) und Gabriele Adam (ebenfalls Felderbachtal). In der einzigen Kategorie, in der drei Teilnehmer die Führung inne hatten, führte nach der ersten Runde zunächst Gabriele Adam, bevor ein langer Zweikampf zwischen Dietzel und Schüngel stattfand. Das Ergebnis war lange Zeit offen und so wie häufig in der Vergangenheit zollte auch hier eine Spielerin, die gleichzeitig mitverantwortlich für die Austragung und Organisation der tollen Meisterschaft war, der Müdigkeit Tribut. Schüngels letzten drei Runden: 36, 38, 42. 19 Schlag schlechter als Dietzel (31, 33, 33). Trotzdem ein ganz tolles Ergebnis, das Petra Schüngel spielte!

In seiner ersten Saison als Senior-II konnte Jürgen Summ die Goldmedaille gewinnen. Mit 18 Schlägen Vorsprung verwies er den Waldshuter und ehemaligen Nationalspieler Karl-Heinz Gerwert auf Platz 2, dicht gefolgt von Winni Hettrich vom BGSV Castrop. Drei Runden lang führte Gerwert die Tabelle an, doch Summ fand immer besser ins Turnier. Spätestens in Runde 8, als Summ den Bahnrekord von Raffler einstellte (20 Schläge!), fiel die Vorentscheidung. Auch der dritte Platz war lange Zeit hart umkämpft. Helmut Glaser und Willi Hettrich unterschied bis zur Runde 8 maximal zwei Schläge. Hettrichs 25 ebnete den Weg zur Bronzemedaille.

Mannschaftswertung Jugend

Mit einem tollen 33,5er Schnitt gewinnt der CGC Rauschenberg die Jugendwertung in der Besetzung Hanna Schmidt, Felix Mönnig und Matti Linker.

Mannschaftswertung Damen und Herren

Der erste Platz bei den Damen geht auch dieses Jahr wieder an den KSV Baltrum, deren Erfahrenheit sich bemerkbar machte. Auch ohne Streichergebnis spielten die drei Damen Stefanie Tomkowitz, Nicole Zornstein und Stefanie Schnickmann einen tollen 29,7er Schnitt. 24 Schläge sollten den blau-goldenen Damen aus Vogelheim um Marlene Tietz, Melanie Menzel, Anita Stamm und Marion Borgert fehlen. Borgert und Tietz, beide nicht mal ein Jahr im Verein, zeigten doch in vielen Runden ihr Spielvermögen. Man darf gespannt sein auf das nächste Aufeinandertreffen 2020 in Essen-Vogelheim. Der dritte Platz ging dieses Jahr an den CGC Blau-Gelb Grötzingen (Mössinger, Rastetter, Hartkorn, Wetzel).

Bei den Herren fiel die Entscheidung dieses Jahr knapper aus. Lange Zeit war es ein Dreikampf zwischen Baltrum, Essen und Bergisch Land. Nur Grötzingen konnte nie ins Titelrennen eingreifen und belegte am Schluss den vierten Platz. Nach verschlafenem Start drehte Essen vor allem in der achten Runde auf, als mit 98 die beste Mannschaftsrunde des Turniers gespielt wurde. Doch der Abstand auf Bergisch Land konnte nicht mehr eingeholt werden. Eine schlechte neunte Runde verhinderte größeres. Deutscher Mannschaftsmeister 2019 ist die Herrenmannschaft des BGV Bergisch Land, vor dem Essener CGC Blau-Gold, gefolgt vom KSV Baltrum.

Mannschaftswertung Senioren

Ganze neun Seniorenmannschaften gingen dieses Jahr an den Start. Doch um den Titel spielten höchstens drei Mannschaften. Die Bronzemedaille geht dieses Jahr an den BGSV Castrop. Waldshut muss sich mit nur einem Schlag Unterschied dem MGC Sulzfeld geschlagen geben. Besonders bitter vor dem Hintergrund war der Schlag von Ralf Schmidt-Hess, dessen Ball sich in Runde 9 an Bahn 18 bereits kurz im Loch befand und dann wieder heraussprang um auf dem Rand liegen zu bleiben. Trotzdem spielten die Waldshuter ein tolles Turnier, ganz ohne Streichergebnis!

Die genauen Ergebinsse finden Sie hier: Deutsche Meisterschaften – System Cobigolf 2019

Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an alle Sieger und Platzierten. Vielen Dank und ein dickes Lob an die Sportfreunde des BGC Assindia Essens, die eine ganz tolle Meisterschaft ausgerichtet haben!

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2020 in Essen-Vogelheim, wenn die Karten neu gemischt werden.